Steuerkanzlei St Matthew

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Besteuerung von Dienstwägen im UK

Zusammenfassung

Für Direktoren und Angestellte mit mehr als £8,500 Gehalt pro Jahr, sind Dienstfahrzeuge grundsätzlich als geldwerter Vorteil zu betrachten. Dabei werden Autos in Prozentanteilen des Listenpreises besteuert. Der Prozentsatz richtet sich nach den Emissionswerten des Fahrzeuges und manchmal auch nach dem Treibstoffverbrauch. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Fahrzeug tatsächlich für private Zwecke benutzt wird. Alleine die Bereitstellung des Fahrzeuges für private Nutzung reicht für die Besteuerung aus. Ist ein Fahrzeug mehr als 30 Tage nicht für die Privatnutzung verfügbar (z.B. bei Reparaturen), muss für diese Periode keine Steuer bezahlt werden.

Listenpreis

  • Das Fahrzeug wird gemäß dem Listenpreis des Herstellers besteuert. Hierfür ist der Listenpreis zum Zeitpunkt der Erstzulassung relevant.

  • Der tatsächliche Kaufpreis spielt keine Rolle. Rabatte auf den Listenpreis werden nicht berücksichtigt.

  • Der Listenpreis muss den Neuwert aller Zubehörteile enthalten.

  • Der maximale zugrunde gelegte Listenpreis beträgt momentan £80,000, diese Begrenzung gilt ab 2011/12 nicht mehr.

  • Steuert der Mitarbeiter zum Kaufpreis des Fahrzeuges bei, können solche Beitrage den Listenpreis bis zu maximal £5,000 reduzieren.

  • Bei allen Fahrzeugen, die älter als 15 Jahre sind und deren Marktwert £15,000 übersteigt, wird der Marktwert zur Besteuerung zu Grunde gelegt und nicht der Listenpreis.

Ermittlung des Prozentanteiles zur Besteuerung

  • Der Prozentanteil, der auf den Listenpreis zwecks Besteuerung berechnet wird, richtet sich nach den offiziellen Emissionswerten des Fahrzeugs. Dazu werden Steuertabellen bereitgestellt.

  • Verwendet das Fahrzeug einen anderen Treibstoff als Benzin (z.B. Diesel), gibt es entsprechende Vergleichstabellen.

  • Der niedrigste Wert in der Steuertabelle ist 15% und fällt für Fahrzeuge mit einem Ausstoß von 130g/km in 2010/11 und 125g/km in 2011/12 an.

  • Für Fahrzeuge mit einem Schadstoffbelastung von nicht mehr als 120g/km gelten Spezialtarife. Benzinfahrzeuge werden mit 10%, Dieselfahrzeuge mir 13% versteuert.

  • Alle reduzierten Tarife für alternative Treibstoffe werden ab 2011/12 der Einheitstabelle angeglichen. Nur Elektrofahrzeuge werden mit 9% versteuert.

  • Fahrzeuge, für welche keine Daten zum Schadstoffausstoss vorliegen oder die vor dem 01/01/1988 zugelassen wurden, werden auf Basis ihrer Hubraumgröße besteuert.

Privatnutzung, Verfügbarkeit für Privatnutzung

  • Wird das Fahrzeug von einem Direktor gefahren, wird automatisch die Privatnutzung angenommen.

  • Wird das Fahrzeug einem Mitarbeiter zur Verfugung gestellt, so kann möglicherweise durch eine Klausel im Arbeitsvertrag die Privatnutzung ausgeschlossen werden.

  • Wird das Fahrzeug für geschäftliche Reisen ins Ausland verwendet, muss angenommen werden, dass HMRC auch hier Verfügbarkeit für Privatnutzung annimmt.

  • Bezahlt der Mitarbeiter für die Privatnutzung, so können die entsprechenden Beträge entsprechend steuerlich angerechnet werden. Beachten Sie, dass die Zahlungen nachweisbar für die Privatnutzung sein müssen und nicht etwa für die Bereitstellung eines besseren Fahrzeuges.

Treibstoff als geldwerter Vorteil

Wenn Treibstoff für einen Firmenwagen vom Arbeitgeber bezahlt werden, so wird der gleicher Prozentsatz zugrundegelegt wie beim Schadstoffausstoß (siehe oben). Dieser wird auf ein jährlichen Pauschalbetrag von £16,900 angerechnet. Eine Besteuerung erfolgt nicht, wenn der Mitarbeiter den Treibstoff für alle privaten Fahrten selbst bezahlt und dies nachweisen kann. Hierzu sind detaillierte Nachweise erforderlich. Mitarbeiter können Treibstoff für dienstliche Fahrten auch auf Basis der bekannten HMRC Tabellen erstattet bekommen. Dies kann allerdings riskant sein, wenn nicht klar nachgewiesen wird, dass private Fahrten vom Mitarbeiter selbst bezahlt werde.

Wird Treibstoff nur für einen Teil des Jahres bezahlt, so können entsprechende Teilbeträge angerechnet werden.