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CEO von Wise gerät wegen Nichteinhaltung seiner Steuerpflichten in die Bredouille

Das Finanzdienstleistungsunternehmen Wise, früher bekannt als TransferWise, zählt seit Langem zu den erfolgreichsten Online-Devisenüberweisungsdiensten im Vereinigten Königreich und hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnet. 

Doch nachdem Wise im Juli 2021 an der Londoner Börse ein beispielloses Debüt hingelegt hatte, traten einige steuerrechtliche Probleme in den Vordergrund. Der Vorstandsvorsitzende von Wise, Kristo Kaarmann, wurde von der britischen Steuerbehörde HMRC zur Zahlung von 365.651 Pfund aufgefordert, da er seine persönliche Einkommensteuererklärung für das Steuerjahr 2017/18 nicht fristgerecht eingereicht hatte. 

Aber wie äußern sich Kristo Kaarmann und sein Unternehmen Wise zu den Vorwürfen, wie entwickelt sich die Situation weiter und mit welchen Konsequenzen ist noch zu rechnen?

Stellungnahme zu den Vorfällen durch Sprecher von Kristo Kaarmann 

Ein Sprecher des Vorstandsvorsitzenden äußerte sich zu den Ereignissen und erklärte unter anderem, dass Kristo Kaarmann seine persönliche Einkommenssteuererklärung für das Steuerjahr 2017/18 trotz Aufforderung durch die britische Steuerbehörde HM Revenue and Customs nicht rechtzeitig eingereicht, seine Steuererklärung aber inzwischen vollständig abgegeben habe. Außerdem teilte er mit, dass er für die nicht fristgerechte Abgabe der Steuererklärung hohe Strafen gezahlt habe und seitdem noch mehr Zeit darauf verwende, seine persönliche Steuerverwaltung ordnungsgemäß zu führen. 

Weitere Konsequenzen durch die FCA?

Nachdem sich die Berichte rund um das steuerrechtliche Debakel häuften und auch die Aktie des Unternehmens durch die Meldungen über den Vorfall leicht ins Wanken geriet, kehrte vorerst ein wenig Ruhe ein. Doch nun könnten sogar weitere Konsequenzen seitens der FCA (Financial Conduct Authority) drohen, da die Geschäftsführer von Aktiengesellschaften nicht in Konflikt mit ihren Pflichten gegenüber ihrem Arbeitgeber und ihren privaten Geschäften geraten dürfen. 

Sofern es Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten des Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens gibt, kann die britische Finanzaufsichtsbehörde Käärmann sogar die Erlaubnis entziehen, für den Konzern weiter eine Tätigkeit auszuüben. Darüber hinaus wurde der CEO in eine vom HMRC veröffentlichte Liste aufgenommen, die sich auf vorsätzliche Betrüger bezieht, die in einem Zivilverfahren behandelt wurden.

In Anbetracht der britischen Datenschutzbestimmungen kann die HM Revenue and Customs den Sachverhalt aktuell jedoch nicht weiter kommentieren, sodass abzuwarten bleibt, wie sich die Situation weiter entwickeln könnte und mit welchen Folgen dabei zu rechnen ist. 

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