Steuerkanzlei St Matthew

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Digitaler Euro: Chancen & Herausforderungen aus steuerlicher Sicht

Die Einführung des digitalen Euros durch die Europäische Zentralbank (EZB) steht bevor und könnte das Finanzsystem revolutionieren. Für Steuerzahler und Unternehmen eröffnen sich jedoch nicht nur Möglichkeiten, sondern auch neue Herausforderungen. 

In unserer neuesten Podcast-Folge haben wir das Vergnügen, die beiden Autoren von Mieses Geld: Das perfide Spiel mit dem digitalen Euro Bettina und Harald Betz als Gäste zu begrüßen. Gemeinsam sprechen wir über ihren Bestseller, der tiefgehende Diskussionen über Finanzsysteme und gesellschaftliche Entwicklungen anregt. 

Im Gespräch gaben die Autoren spannende Einblicke in den digitalen Euro, ihre Inspiration, die Realität hinter der Fiktion und ihren Schreibprozess.

Ein zweiter Teil des Buches ist in Arbeit, und es gibt sogar Gespräche über eine mögliche Verfilmung! Wir bleiben gespannt.

Was ist der digitale Euro?

Der digitale Euro wird als Ergänzung zu Bargeld entwickelt und soll ähnlich wie Münzen und Scheine funktionieren – nur eben digital. Als sogenannte Retail-CBDC (Central Bank Digital Currency) ist er direktes Zentralbankgeld, das Bürgern und Unternehmen zur Verfügung stehen wird. Für den Finanzsektor wird außerdem eine Wholesale-Version diskutiert, die für Interbankentransaktionen genutzt werden könnte.

Der digitale Euro aus wirtschaftlicher und steuerlicher Sicht

Für Steuerzahler und Unternehmen könnte der digitale Euro sowohl Chancen als auch neue Herausforderungen mit sich bringen. 

Für den Staat ist ein wichtiger Vorteil des digitalen Euros die erhöhte Steuertransparenz: Durch detaillierte, nachvollziehbare Transaktionsdaten könnten Steuerhinterziehung und Schwarzgeldgeschäfte deutlich erschwert werden. Steuerbehörden könnten effizienter arbeiten und den Austausch von Finanzinformationen verbessern, was potenziell zu höheren Steuereinnahmen führen könnte. Auf der anderen Seite könnte dies auch zu einer umfassenderen staatlichen Kontrolle über Finanzströme führen, was die finanzielle Freiheit der Bürger (und vor allem auch Unternehmer) einschränken könnte.

Der digitale Euro könnte zwar als Mittel zur Bekämpfung von Steuerflucht und illegalen Finanzströmen dienen, da er eine lückenlose Nachvollziehbarkeit von Transaktionen ermöglicht. Gleichzeitig gibt es aber Bedenken, dass dieser Schritt zu weitreichender staatlicher Kontrolle führen könnte, was insbesondere in einer Zeit, in der Datenschutz zunehmend im Fokus steht, ein sensibles Thema darstellt. 

Auch wenn Steueroptimierung, wie wir sie anbieten, völlig legal ist - können Systeme wie die Einführung des digitalen Euros zu erheblichen Schwierigkeiten führen. Unternehmer könnten die Kontrolle ihrer Einkommensströme und Steuern selbst zu managen verlieren, was Steueroptimierung hinfällig macht. 

Bitcoin und der digitale Euro

Im Buch wird auch die Rolle von Bitcoin thematisiert. Harald sieht die Kryptowährung als eine interessante, jedoch riskante Alternative zum traditionellen Finanzsystem. Er rät zu einer ausgewogenen Strategie, bei der sowohl traditionelle als auch neue Finanzinstrumente genutzt werden. Der digitale Euro wird von den Autoren jedoch als unnötige, staatlich finanzierte Lösung für ein Problem betrachtet, das es in dieser Form nicht wirklich gibt. Sie kritisieren, dass der digitale Euro für den Bürger keinen spürbaren Mehrwert bietet und möglicherweise die ohnehin schon bestehenden finanziellen Freiheitsrechte der Bürger einschränken könnte.

Über das Buch: Dystopische Szenarien oder ein Spiegel unserer Zeit?

Mieses Geld: Das perfide Spiel mit dem digitalen Euro entführt seine Leser in eine Zukunft, in der Überwachung, ein Social Credit System (bereits eine Realität in China!) und Albtraum-Szenarien allgegenwärtig sind. Eine der spannendsten Passagen des Buches zeigt geheime Meetings, die das Schicksal der Finanzwelt beeinflussen – eine Perspektive, die uns normalerweise verborgen bleibt. Aber auch persönliche Konsequenzen wie Einschränkungen beim Kauf alltäglicher Güter aufgrund eines niedrigen Social Scores werden thematisiert, was die Leser nachhaltig erschüttert. 

Fazit: Ein System mit vielen Ungewissheiten

Der digitale Euro steht als kontroverse Antwort auf die Herausforderungen des modernen Finanzsystems. In einer zunehmend digitalen Welt könnte die Einführung dieser Währung sowohl Fortschritte als auch ernsthafte Bedenken in Bezug auf die Privatsphäre und die Kontrolle über die eigenen Finanzen mit sich bringen. 

Bei unserem Event in Zürich war das Buch ein Gesprächsthema – viele Mandanten hatten es gelesen und waren beeindruckt, wie es schwierige Themen wie Finanzen zugänglich macht. Mieses Geld: Das perfide Spiel mit dem digitalen Euro inspiriert Menschen, über Tabus wie Finanzpolitik und Überwachungssysteme zu sprechen. Denn Bettina und Harald sind sich einig, dass die Bürger sich mit dem Thema der digitalen Zentralbankwährungen auseinandersetzen müssen, um die Kontrolle über ihre eigenen finanziellen Angelegenheiten zu behalten.

Die Diskussion mit den beiden Autoren war inspirierend und öffnet neue Perspektiven auf die Zukunft unserer Gesellschaft.

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