Ein Ltd hinter einem Firmennamen – das ist in Deutschland durchaus üblich, aber eine Ltd & Co KG? Diese Unternehmensform gilt noch als Exot. Doch sicherlich nicht mehr lange, denn die Ltd & Co KG vereint die Vorteile der KG mit denen der Limited als Komplementär. Bekannte Unternehmen wie die Drogeriekette Müller oder Rolls-Royce haben die große Akzeptanz längst erkannt und ihre Unternehmensform bereits gewandelt. Jetzt steigt Müller bei Douglas ein.

Am Morgen des 23.11.09 informierte das Unternehmen Müller Ltd. & Co KG Douglas per Stimmrechtsmitteilung, dass die Meldeschwelle von 3% überschritten worden sei. Demnach stieg der Unternehmer Erwin Müller mit mehr als 3% bei Douglas ein.

Spekulationen über eine Beteiligung von 18% machten die Runde. Das Nachrichtenmagazin „Fokus“ schrieb, dass Müller weitere gut 14% der Douglas-Aktien über die Schweizer Privatbank Sarasin & Cie erworben habe und diese auch in Kürze übernehmen wolle. Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden Henning Kreke lagen Douglas jedoch noch keine detaillierten Informationen vor.

Marktbeobachter sehen den Einstieg größtenteils skeptisch. Da Müller im Bereich der Parfümerie-Artikel vor allem in Süddeutschland mit einer aggressiven Preispolitik eindeutig als Konkurrent zu Douglas auftritt, sind die Motive für den Einstieg so manchem Analysten unklar. Ob Douglas wie Müller Vorteile in Einkauf und Logistik sieht, ist fraglich. Zudem bleibt offen, wie die Lieferanten auf die nun entstandene geballte Einkaufsmacht reagieren werden.

Das Bundeskartellamt verfügte am 23.11.09 noch nicht über Informationen zum Einstieg bei Douglas. Des Weiteren lagen keine weiteren Pläne Müllers vor. Das Amt machte keine Angaben darüber, ob der Einstieg und die Zusammenarbeit zu kartellrechtlichen Bedenken führen würden.

Die viertgrößte Drogeriekette Müller nutzt die noch wenig bekannte Unternehmensform der Limited & Co KG. Diese Unternehmensform vereint die Vorteile der englischen Limited mit denen der Kommanditgesellschaft.