Steuerkanzlei St Matthew

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Höchstsatz der Kapitalertragsteuer auf 28% angehoben: Was sind die Konsequenzen?

Der Finanzminister hat es im Emergency Budget bekannt gegeben: Der Steuersatz der Kapitalertragsteuer für Besserverdienende wurde im Rahmen der Sparmaßnahmen auf 28% angehoben. Experten hatten Schlimmeres befürchtet, dennoch ist die Erhöhung beachtlich.

Die englische Staatskasse ist leer und im Emergency Budget Bericht vom vergangenen Dienstag wurden viele Möglichkeiten der Einsparung und der Erhöhung der Staatseinnahmen aufgezeigt. Eine dieser Maßnahmen ist die Erhöhung des Spitzensteuersatzes der Kapitalertragsteuer, in diesem Fall werden die Besserverdienenden zur Kasse gebeten.

Die Kapitalertragsteuer bezieht sich auf Erträge, die nicht aus unternehmerischer Tätigkeit stammen, sondern auf Einnahmen, die durch Aktien oder Immobilien, insbesondere durch Zinsen, neben der eigentlichen Tätigkeit erzielt wurden. Genau diese Steuer wurde für diejenigen, die mehr als £150000 im Jahr verdienen, von 18% auf 28% angehoben. Das ist weitaus weniger als Experten im Vorfeld erwartet haben: Sie rechneten mit 40%.

Der Finanzminister äußerte dazu, dass ein Steuersatz von 40% weniger Steuereinnahmen als eine Erhöhung auf 28% einbringen würde. Diese Überlegung gründet wohl nicht zuletzt auf der Annahme, dass bei einem Steuersatz von 40% niemand mehr einen Anreiz hätte, sein Geld möglichst gewinnbringend anzulegen und man sein Geld wieder unter der Matratze verstecken würde. Das würde nichts an den leeren Staatskassen ändern.

Osborne erhöhte auch die erlaubte Summe, die aus unternehmerischer Tätigkeit erzielt werden darf, von £2 Millionen auf £5 Millionen (lifetime allowance), die Erträge aus Aktien in bestimmten Geschäftsbereichen einschließt.

Chris Sanger, der Chef der Abteilung für  Steuerpolitik bei Ernest&Young sagte, dass die Änderung der Kapitalertragsteuer ein Steuersystem mit 10%, 18% und 28% Sätzen schaffen, dass nicht zur Entlastung der Inflation beitrage. Zwar ist der Spitzensteuersatz nicht so hoch wie befürchtet, jedoch ist die fehlende Orientierung am Index wohl dafür verantwortlich, dass man in Zukunft die Steuern nicht für die Erträge, sondern für die Inflation bezahlt, so Sanger.

Noch weiß keiner, welche Auswirkungen die Erhöhung haben wird und in welchem Ausmaß diese sich bewegen. Die Steuerkanzlei StMatthew hält Sie weiterhin auf dem neusten Stand und berät Sie gerne auch in allen weiteren Fragen zu Ihrer Buchhaltung, der Gründung einer Limited oder dem englischen Steuersystem im Allgemeinen.