Immer mehr Steuerzahler im UK beim HMRC durch Pandemie verschuldet
Es ist schon seit einer ganzen Zeit bekannt, dass die Corona-Pandemie und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft viele Privatpersonen und Unternehmen in eine finanzielle Notlage gebracht haben.
Doch jetzt hat ein sogenannter Ausgabenüberwacher des HMRC bekannt gegeben, dass die Steuerschulden sogar mehr als doppelt so hoch wie noch vor der Corona-Pandemie liegen und dass inzwischen bis zu 2,4 Millionen weitere Steuerzahler beim HM Revenue and Customs verschuldet sind. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Mitarbeiter des HMRC zur Bewältigung des dadurch erhöhten Arbeitsaufwandes möglicherweise nicht ausreichen wird, sodass es im Vereinigten Königreich zu einer langjährigen Zunahme der Steuerschulden kommen könnte.
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Zahl der verschuldeten Steuerzahler steigt immer weiter an
Die steigende Verschuldung der Steuerzahler im Vereinigten Königreich ist ein alarmierendes Zeichen und es ist deutlich zu erkennen, wie viele Personen finanziell unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden. Die geringeren Spareinlagen, eingeschränkte Beschäftigungsmöglichkeiten und der Rückgang von Minijobs sind hierbei nur einige der problematischen Faktoren.
Obwohl das HMRC während des ersten Lockdowns im Vereinigten Königreich einen Großteil der Inkassomaßnahmen gestoppt hat und den Unternehmen und Privatpersonen durch den Aufschub der Mehrwertsteuer- und Einkommenssteuerzahlungen im Rahmen der Selbstveranlagung unter die Arme gegriffen wurde, sind diese Hilfen an vielen Stellen bei Weitem noch nicht ausreichend.
Dies spiegelt sich auch in den kürzlich von einem Ausgabenüberwacher des HMRC herausgegebenen Zahlen wider. Diese zeigen nämlich, dass die Steuerschulden im Vereinigten Königreich mehr als doppelt so hoch sind wie noch vor der Pandemie und dass die Anzahl der Steuerzahler, die beim HMRC Verbindlichkeiten zu verzeichnen haben, um bis zu 2,4 Millionen zugenommen hat.
Einem aktuellen Bericht des National Audit Office (NAO) zufolge sind die Steuerverbindlichkeiten im Vereinigten Königreich im Zeitraum von Januar 2020 bis September 2021 sprunghaft von 16 Milliarden Pfund auf ganze 42 Milliarden Pfund angestiegen. Darüber hinaus wendet sich das NAO jetzt auch direkt an die britische Steuerbehörde HM Revenue and Customs und gibt einige Handlungsempfehlungen, um die herausfordernde Situation gezielter zu bewältigen.
So heißt es insbesondere, dass die personelle Kapazität des HM Revenue and Customs voraussichtlich nicht ausreichen dürfte, um das erhöhte Arbeitsaufkommen zu bewältigen, da jahrelang Steuerschulden anfallen werden, welche die normalen Werte weit übersteigen könnten. Im Zuge der Bewältigung der Pandemie müsse das HMRC ein ausgewogenes Mittelmaß zwischen der Einforderung von Steuerschulden und der Berücksichtigung von Fristen für die Erholung finden, heißt es in der Mitteilung weiter. Darüber hinaus wird das HMRC ausstehende Steuerzahlungen von denjenigen, die es sich leisten können, möglichst kurzfristig einfordern und gleichzeitig diejenigen unterstützen, die mit der Zahlung nicht nachkommen können.
Auf die Vorschläge des NAO reagierte das HMRC mit der klaren Aussage, dass man weiterhin einen verantwortungsbewussten und hilfsbereiten Ansatz im Umgang mit Steuerpflichtigen verfolgen werde, die Schwierigkeiten haben, ihre Abgaben zu bezahlen. Wie die Steuer-, Zahlungs- und Zollbehörde des Vereinigten Königreichs dieser Herausforderungen jedoch im Detail gerecht werden wird, bleibt wohl noch abzuwarten.
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