Konto und Vermögensschutz in der Schweiz - darauf sollten Sie achten
Der Finanzplatz Schweiz ist aufgrund der Negativschlagzeilen, für die die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sorgte, in die Kritik geraten. So mancher Unternehmer und Privatanleger hat sich gefragt, ob die Schweiz weiterhin als Bankenstandort geeignet ist.
Finanzexperten versichern allerdings, dass die Credit Suisse keineswegs als Stellvertreter für die Schweizer Banken gesehen werden kann und der Bankenstandort Schweiz sich durch eine Stabilität auszeichnet, die andernorts kaum zu finden sei. Auch Enzo Caputo, Gründer der Anwaltskanzlei Caputo & Partners, betont im neuen Podcast auf Perspektive Ausland, dass es zu einem Konto in der Schweiz in Sachen Sicherheit kaum Alternativen gebe.
Wohnort im Ausland - Konto in der Schweiz
Haben Sie Ihren Wohnort im Ausland und möchten ein Konto in der Schweiz, gibt es allerdings Besonderheiten hinsichtlich Ihres Steuerstandorts zu beachten. So sollten Lebensmittelpunkt und mittels Steuernummer belegbarer Steuerstandort übereinstimmen. Sollten Zweifel daran aufkommen, dass Ihr steuerlicher Wohnsitz mit Ihrem tatsächlichen Lebensmittelpunkt übereinstimmt, wird es nicht möglich sein, ein Konto in der Schweiz zu eröffnen.
Immer mehr Menschen entscheiden sich, ihr Leben nicht an einem einzigen festen Wohnort zu verbringen. Sie ziehen beispielsweise auf eine Yacht oder sind als digitale Nomaden auf der ganzen Welt unterwegs. Auch in diesen Fällen ist es für ein Konto in der Schweiz jedoch unerlässlich, aus steuerlicher Sicht einen Wohnsitz mit entsprechender Steuernummer zu haben und nachweisen zu können.
Steuerfallen bei Vermögensanlage in der Schweiz vermeiden
Je nachdem, wo Sie Ihren Wohnsitz haben, gilt es bei der Vermögensanlage in der Schweiz zudem, steuerliche Aspekte zu beachten. Wer beispielsweise in steuergünstigen Ländern wie Dubai wohnt, auf den können je nach Anlageprodukt in der Schweiz hohe steuerliche Belastungen zukommen. So können im Fall von Schweizer Aktien wie Novartis in der Schweiz Steuern auf Dividenden fällig werden. Daher ist es empfehlenswert, sich dahingehend von einem bank-externen Vermögensverwalter mit entsprechender Expertise beraten zu lassen.
Neben etwaigen Steuern können auch die Gebühren für die Vermögensverwaltung ins Gewicht fallen. Daher empfiehlt Private-Banking-Experte Enzo Caputo, All-Inclusive-Fees auszuhandeln. Banken ebenso Vermögensverwalter haben mitunter komplizierte Pricing-Tabellen, nach denen Gebühren für Transaktionen berechnet werden, die schnell ins Gewicht fallen können. Deutlich fairer sei eine Art “Flatrate”, die bei einem Vermögen in Höhe von 1 Mio. Franken beispielsweise 1 % jährlich betragen kann. Dabei gilt, je höher das Vermögen, umso geringer der Prozentsatz. Bei einem geringeren Vermögen müssen Sie entsprechend mit einer höheren Jahresgebühr rechnen.
Vermögen streuen
Haben Sie einen Vermögensverwalter gefunden und ist es Ihnen gelungen, ein Konto in der Schweiz zu eröffnen, ist der Vermögensschutz damit jedoch keineswegs abgeschlossen. So sicher der Finanzplatz Schweiz auch sein mag, die Streuung Ihres Vermögens ist die Grundvoraussetzung für einen wirksamen Vermögensschutz.
Die Schweiz bietet dahingehend über das klassische Bankgeschäft hinaus interessante Möglichkeiten. So finden sich hier beispielsweise Unternehmen, die sich auf die Vermietung von besonders gesicherten Schließfächern spezialisiert haben. In diesen lassen sich Rohstoffe wie Gold, aber auch Aktienzertifikate, wertvolle Dokumente oder Juwelen unterbringen.
Gleichwohl empfehlen Finanzexperten, nicht nur die Art der Vermögenswerte zu streuen, sondern auch unterschiedliche Länder für die Anlage zu nutzen. Risiken durch Krisen, sei es aufgrund von wirtschaftlicher oder politischer Stabilität, lassen sich so minimieren. Was Sie bei einer derartigen Strategie zum Vermögensschutz in steuerlicher Hinsicht beachten sollten, verraten wir Ihnen gern auch individuell in einem Beratungsgespräch.
Weitere Tipps zum Thema Vermögensschutz finden Sie zudem auf unserer Seite Wohnsitzausland.