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Lebensmittel- und Getränkeexporte in die EU durch Brexit stark rückläufig

Nach Angaben des Branchenverbands sind die Umsätze im ersten Halbjahr um 2 Milliarden Pfund gesunken, wobei Personalmangel die Probleme zusätzlich verschärft hat

Die Lebensmittelexporte in die EU sind im ersten Halbjahr wegen der durch den Brexit entstandenen Wettbewerbsbarrieren "katastrophal" zurückgegangen, am stärksten betroffen war der Absatz von Rindfleisch und Käse.

Der Verband der Lebensmittel- und Getränkeindustrie (FDF) meldete Umsatzeinbußen in Höhe von 2 Mrd. GBP, die auch nicht durch die im gleichen Zeitraum gestiegenen Absatzzahlen in Staaten außerhalb der EU, darunter China und Australien, kompensiert werden konnten.

Der Leiter des Bereichs internationaler Handel beim FDF, Dominic Goudie, sagte dazu: "Das Wachstum bei den Exporten in Nicht-EU-Märkte ist eine erfreuliche Entwicklung, kann aber den gravierenden Verlust von 2 Mrd. Pfund bei den Umsätzen in die EU nicht ausgleichen. Die Zahlen zeigen deutlich, in welch ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten sich die Unternehmen in diesem Sektor befinden und dass dringend zusätzliche fachliche Unterstützung benötigt wird."

Zu den Schwierigkeiten, mit denen sich die britischen Lebensmittel- und Getränkehersteller und Landwirte derzeit konfrontiert sehen, trägt auch der Mangel an Berufskraftfahrern und Lagerpersonal bei, der sich negativ auf die Lieferkette auswirkt, so Goudie.

"Zugleich beobachten wir einen Mangel an Arbeitskräften in der Lieferkette der britischen Lebensmittel- und Getränkeindustrie vom Erzeuger bis zum Verbraucher, der zu leeren Regalen in den Geschäften, Lieferausfällen und einem Produktionsrückgang führt", sagte Goudie.

"Wenn diese Probleme nicht durch entsprechende Maßnahmen behoben werden, wird die Fähigkeit der Unternehmen, wichtige Exportaufträge zu erfüllen, geschwächt.

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Die größten Rückgänge bei den Verkäufen in die EU nach Produktkategorien waren bei Milch und Fleisch zu verzeichnen: Die Rindfleischexporte gingen in der ersten Jahreshälfte 2021 um 37 %, die Käseexporte um 34 % und die Milch- und Sahneexporte um 19 % gegenüber den entsprechenden Monaten des Vorjahres zurück.

In nahezu alle EU-Mitgliedstaaten gingen die Exporte deutlich zurück, einschließlich eines Umsatzverlusts von mehr als 500 Mio. Pfund nach Irland, während die Umsätze in Deutschland, Spanien und Italien im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 jeweils um rund die Hälfte einbrachen.

Dagegen stiegen die Exporte von Lachs und Whisky, zwei der wichtigsten schottischen Wirtschaftsgüter, im Vergleich zum Vorjahr um 27 % bzw. 20 %.

Der zusätzliche Papierkrieg und die damit verbundenen Verwaltungskosten, die seit dem 1. Januar 2021 gelten, machen den Exporteuren zu schaffen: Unternehmen müssen ihre Produkte vor der Einfuhr in die EU aus handelsrechtlichen, zollrechtlichen und gesundheitlichen Gründen mit entsprechenden Dokumenten ausstatten.

Besonders betroffen sind Exporteure von Lebensmittelprodukten, aufgrund der vor dem Brexit nicht erforderlichen SPS-Kontrollen, sodass Lastwagen in Calais und anderen Häfen ganz oder teilweise entladen werden müssen, wenn Papiere fehlen.

Führende Vertreter der Branche berichteten, dass sich Vorhersagen bestätigten, wonach einige Unternehmen ihre Exportproduktion einfach in ein EU-Land verlegen würden.

John Whitehead, Direktor der Food and Drink Exporters Association, sagte: "Es gibt immer mehr Belege dafür, dass die Komplexität des Handels mit der EU dazu geführt hat, dass Unternehmen ihre Aktivitäten nach Europa verlagern und Importeure nach alternativen Lieferanten suchen, was zum anhaltenden Rückgang der britischen Exporte und der britischen Arbeitsplätze beiträgt."