Mehr Vorbereitungszeit für Firmen auf die digitale Steueränderungen in Großbritannien - was sich ab April 2024 ändern wird
Die britische Regierung ist bereits seit einiger Zeit auf dem Weg, eine der weltweit fortschrittlichsten Finanzverwaltungen zu werden und im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung einen zukunftsorientierten steuerlichen Service zu etablieren, der den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird.
Im Zuge der Kampagne: Making Tax Digital, die bereits im Jahr 2019 ins Leben gerufen wurde, soll der gesamte Abgabevorgang der Einkommenssteuererklärung für Unternehmen künftig digitalisiert und unmittelbar über eine entsprechende Benutzeroberfläche abgewickelt und eingereicht werden können.
Dieses Verfahren entlastet auf der einen Seite die Bürokratie im Land und soll auch helfen, Zeit und Aufwand bei der Steuererklärung zu sparen. Auf der anderen Seite stieß das Verfahren aber auch auf Kritik, da viele Unternehmen noch unter dem Einfluss der Pandemie stehen und mehr Vorbereitungszeit verlangten.
Der HM Revenue and Customs (die Regierungsbehörde in UK, welche die wichtigsten direkten Steuern verwaltet und einzieht) reagierte nun auf die Wünsche der Unternehmen und verschiebt den Start von Making Tax Digital auf den April des Jahres 2024. Somit haben nicht nur die betroffenen Firmen mehr Zeit, sich auf den neuen Prozess vorzubereiten, sondern das gesamte Programm kann länger auf Herz und Nieren getestet werden, was wiederum zu weniger Startkomplikationen führen sollte.
Welche Unternehmen sind ab April 2024 betroffen?
Mit den neuen Vorschriften verändern sich auch die Rahmenbedingungen dafür, welche Unternehmen zur Abgabe der Einkommenssteuererklärung über MTD angewiesen sind. Während bislang nur Unternehmen mit einem zu versteuernden Jahresumsatz von mehr als 85.000 Pfund verpflichtet waren, die Software zu nutzen, müssen ab April 2024 auch Vermieter und Firmen mit einem jährlichen Geschäftseinkommen von mehr als 10.000 Pfund damit arbeiten. Offene Handelsgesellschaften hingegen müssen erst ab dem im April 2025 beginnenden Steuerjahr ihre Einkommensteuererklärung über das neue System abgeben.
Aus welchen Gründen wird die Einführung des Programms verschoben?
Neben den bereits genannten Gründen der Pandemiefolgen für besonders kleine Unternehmen und Freiberufler sowie den Forderungen nach mehr Vorbereitungszeit spielen auch die Test- und Prüfungsverfahren des Systems eine wichtige Rolle. Denn schließlich soll die Software in einem der wichtigsten Finanzbereiche eingesetzt werden und unter anderem dazu beitragen, Steuerhinterziehung einzudämmen. Mögliche Fehler und Sicherheitslücken sollen somit ganzheitlich eliminiert werden und darüber hinaus soll es auch nicht an Faktoren wie einer benutzerfreundlichen Bedienung mangeln. Ab dem Jahr 2024 sollen immerhin eine Vielzahl der in dem Vereinigten Königreich ansässigen Unternehmen von Making Tax Digital Gebrauch machen und dadurch profitieren.
Welche Vorteile lassen sich durch die Einführung des Systems erwarten?
Die britische Finanzministerin Lucy Frazer, die seit 2021 im Amt ist, befürwortet die Reform des digitalen Steuersystems und hebt insbesondere die Vorteile wie eine erhöhte Arbeitsproduktivität und mehr Effizienz bei den steuerlichen Aspekten hervor. Des Weiteren zeichnet sich schon jetzt ab, dass zahlreiche Unternehmen im Rahmen von MTD bereits umfassendere Vorteile und eine geringere Anzahl von Erfassungsfehlern bei der Eingabe verzeichnen.
Ist es möglich, jetzt schon an der Initiative teilzunehmen?
Um frühzeitig mögliche Fehler und Verbesserungspotenziale zu identifizieren, bietet das Making Tax Digital Programm bereits jetzt eine Art Pilotprogramm an. In Frage kommende Betriebe und Vermieter können daran teilnehmen und sich einen Überblick über die neuen Nutzungsmöglichkeiten und Leistungen verschaffen. Der Funktionsumfang des Systems wird derzeit allerdings noch kontinuierlich ausgebaut und wird erst in den Jahren 2023-2024 in einem größeren Umfang getestet. Es empfiehlt sich dennoch, schon jetzt einen Blick auf das neue System und seine Vorteile zu werfen, um bei der Einführung nicht möglicherweise vor neuen Herausforderungen zu stehen.
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