Neue Herausforderungen und Chancen für Auswanderer nach England im Jahr 2024
Auswandern nach England ist für viele Menschen ein verlockender Traum. Die malerische Landschaft, die reiche Geschichte und die vielfältige Kultur machen das Vereinigte Königreich zu einem attraktiven Ziel. Seit dem Brexit gelten jedoch neue Regeln für die Einwanderung, die EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger gleichermaßen betreffen.
Das punktebasierte Einwanderungssystem des Vereinigten Königreichs bewertet potenzielle Einwanderer nach Fähigkeiten, Qualifikationen und Berufserfahrung. Ein gültiges Visum ist nun für alle erforderlich, die in England leben und arbeiten möchten. Dies stellt eine bedeutende Änderung für EU-Bürger dar, die zuvor von der Freizügigkeit profitierten.
Trotz der neuen Herausforderungen bietet England weiterhin zahlreiche Möglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte und Unternehmer. Die Lebensqualität, das Gesundheitssystem und die Bildungsmöglichkeiten sind nach wie vor Gründe, warum viele Menschen den Schritt wagen, nach Großbritannien auszuwandern.
Gründe für die Auswanderung nach England
England lockt viele Auswanderer mit seiner beeindruckenden Lebensqualität. Die Weltstadt London und aufstrebende Metropolen wie Manchester bieten ein pulsierendes Großstadtleben.
Das renommierte Bildungswesen ist ein weiterer Anziehungspunkt. Prestigeträchtige Universitäten und exzellente Privatschulen eröffnen hervorragende Bildungschancen.
Englands dynamische Wirtschaft bietet vielfältige berufliche Möglichkeiten. Besonders in Bereichen wie Finanzen, Technologie und Forschung finden Fachkräfte attraktive Positionen.
Die kulturelle Vielfalt des Landes bereichert den Alltag. Von historischen Sehenswürdigkeiten bis hin zu modernen Kunstszenen ist für jeden etwas dabei.
Englisch als Weltsprache erleichtert die Integration. Sprachkenntnisse, die man hier erwirbt oder verbessert, sind international von Vorteil.
Das milde Klima und die malerische Landschaft tragen zum Wohlfühlfaktor bei. Von Küstenregionen bis zu idyllischen Dörfern bietet England abwechslungsreiche Lebensräume.
Für viele ist auch die Nähe zu Kontinentaleuropa ein Plus. Kurztrips in andere europäische Länder sind leicht möglich.
Visa und Einwanderungsbestimmungen
Das Vereinigte Königreich hat seit 2021 ein neues punktebasiertes Einwanderungssystem eingeführt. Dieses System legt den Fokus auf Fähigkeiten und Talente von Einwanderern, unabhängig von ihrer Herkunft.
Arbeitsvisum und Punktesystem
Für ein Arbeitsvisum müssen Bewerber eine bestimmte Punktzahl erreichen. Punkte werden für Qualifikationen, Sprachkenntnisse und Jobangebote vergeben. Ein Mindestgehalt ist oft erforderlich.
Fachkräfte in Mangelberufen haben bessere Chancen. Die britische Regierung aktualisiert regelmäßig die Liste dieser Berufe.
Arbeitgeber benötigen eine Sponsorenlizenz, um ausländische Arbeitnehmer einzustellen. Der Prozess kann mehrere Wochen dauern.
Selbstständige und Unternehmer haben eigene Visa-Kategorien mit spezifischen Anforderungen an Geschäftspläne und Investitionen.
Studentenvisum
Studenten benötigen ein Visum für Studiengänge länger als sechs Monate. Voraussetzungen sind:
Studienplatz an einer zugelassenen Bildungseinrichtung
Ausreichende Englischkenntnisse
Nachweis finanzieller Mittel für Studiengebühren und Lebenshaltungskosten
Die Dauer des Visums hängt von der Länge des Studiengangs ab. Nach dem Abschluss können Absolventen bis zu zwei Jahre im Land bleiben, um Arbeit zu suchen.
Langzeitaufenthalt und Familienzusammenführung
Für einen dauerhaften Aufenthalt ist der "Settled Status" erforderlich. Dieser kann nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt beantragt werden.
Familienmitglieder können unter bestimmten Bedingungen nachziehen:
Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner
Kinder unter 18 Jahren
Abhängige Erwachsene über 18 Jahre
Der Antragsteller muss ein Mindesteinkommen nachweisen. Die Höhe variiert je nach Familiengrößeund Wohnort.
Einwanderer sollten sich frühzeitig über aktuelle Bestimmungen informieren. Die Regeln können sich ändern.
Leben und Arbeiten in England
England bietet vielfältige Möglichkeiten für Auswanderer. Der Arbeitsmarkt, Qualifikationsanforderungen und die Lebenshaltungskosten spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, sich dort niederzulassen.
Arbeitsmarkt und Fachkräftebedarf
Der englische Arbeitsmarkt sucht aktiv nach qualifizierten Fachkräften in verschiedenen Bereichen. Besonders gefragt sind Experten im Gesundheitswesen, IT-Spezialisten und Ingenieure.
Der Sozialbereich und die Gastronomie bieten ebenfalls gute Beschäftigungschancen. Für EU-Bürger gelten seit dem Brexit neue Einwanderungsregeln.
Ein punktebasiertes Visa-System bewertet Qualifikationen, Sprachkenntnisse und Jobangebote. Fachkräfte mit gefragten Fähigkeiten haben bessere Chancen auf eine Arbeitserlaubnis.
Ausbildung und Qualifikationen
Englische Arbeitgeber legen großen Wert auf formale Qualifikationen. Universitätsabschlüsse und Berufsausbildungen werden hoch geschätzt.
Für viele Berufe, besonders im Gesundheitswesen, sind spezifische Zertifizierungen erforderlich. Diese müssen oft in England anerkannt oder ergänzt werden.
Gute Englischkenntnisse sind unerlässlich. Sprachzertifikate wie IELTS können bei der Jobsuche und Visabeantragung von Vorteil sein.
Weiterbildungen und Spezialisierungen erhöhen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Viele Unternehmen bieten betriebsinterne Schulungen an.
Lebenskosten und Salär
Die Lebenshaltungskosten in England variieren stark je nach Region. London ist deutlich teurer als andere Städte oder ländliche Gebiete.
Mieten machen oft einen großen Teil der Ausgaben aus. In Großstädten können sie bis zu 50% des Einkommens betragen.
Durchschnittliche Monatsmiete (1-Zimmer-Wohnung):
London: 1.500-2.000 Pfund
Manchester: 700-900 Pfund
Bristol: 800-1.000 Pfund
Lebensmittel und öffentliche Verkehrsmittel sind im Vergleich zu Deutschland etwas teurer. Das Gesundheitssystem (NHS) ist kostenfrei für Anwohner.
Gehälter sind oft höher als in Deutschland, besonders in spezialisierten Bereichen. Der Mindestlohn beträgt aktuell 9,50 Pfund pro Stunde.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte
England bietet ein komplexes Geflecht aus sozialen und ökonomischen Faktoren für Auswanderer. Die Infrastruktur, das Gesundheitssystem und die Migrationspolitik prägen das tägliche Leben und die wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Sozioökonomische Bedingungen und Infrastruktur
Englands Wirtschaft ist vielfältig und bietet Chancen in verschiedenen Sektoren. Der Dienstleistungssektor dominiert, insbesondere in Großstädten wie London. Die Infrastruktur ist gut ausgebaut, mit einem dichten Netz öffentlicher Verkehrsmittel.
In ländlichen Gebieten kann die Anbindung jedoch eingeschränkt sein. Die Lebenshaltungskosten variieren stark je nach Region. London ist bekannt für hohe Mieten und Lebenshaltungskosten.
Der Arbeitsmarkt ist wettbewerbsfähig, mit Möglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte. Die Gehälter sind oft höher als in Deutschland, besonders in spezialisierten Bereichen.
Gesundheitssystem und NHS
Der National Health Service (NHS) bildet das Rückgrat des britischen Gesundheitswesens. Er bietet kostenlose medizinische Versorgung für alle legalen Einwohner.
Vorteile des NHS:
Umfassende Grundversorgung
Keine direkten Kosten für die meisten Behandlungen
Flächendeckendes Netzwerk von Ärzten und Krankenhäusern
Herausforderungen:
Lange Wartezeiten für nicht-akute Behandlungen
Begrenzte Ressourcen in einigen Bereichen
Privatversicherungen sind eine Option für schnelleren Zugang zu bestimmten Leistungen. EU-Bürger benötigen seit dem Brexit eine Aufenthaltserlaubnis, um vollen Zugang zum NHS zu erhalten.
Migration und Nettozuwanderung
Die Nettozuwanderung nach England hat in den letzten Jahren Rekordwerte erreicht. 2022 wurde ein neuer Höchststand verzeichnet, was die wirtschaftliche Bedeutung von Einwanderern unterstreicht.
Aktuelle Trends:
Steigende Zahl qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland
Zunehmender Bedarf in Schlüsselsektoren wie Gesundheitswesen und Technologie
Die britische Regierung strebt eine Reduzierung der Einwanderungszahlen an. Dies könnte zu strengeren Visa-Bestimmungen führen. Auswanderer sollten sich über die aktuellen Regelungen informieren.
Trotz Brexit bleibt England ein attraktives Ziel für Auswanderer. Die kulturelle Vielfalt in Großstädten bietet ein internationales Umfeld.
Politische Rahmenbedingungen
Die politische Landschaft in Großbritannien hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Brexit und neue Einwanderungsgesetze prägen die aktuellen Rahmenbedingungen für Auswanderer.
Brexit und seine Folgen
Der Austritt Großbritanniens aus der EU am 31. Januar 2020 hatte weitreichende Konsequenzen. Für EU-Bürger gelten nun strengere Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen.
Die Freizügigkeit endete am 31. Dezember 2020. Seitdem benötigen EU-Bürger ein Visum für längere Aufenthalte oder Arbeit in Großbritannien.
Das Parlament verabschiedete neue Gesetze zur Regulierung der Einwanderung. Die Konservativen setzten ein punktebasiertes Einwanderungssystem durch.
Auswanderer müssen nun spezifische Anforderungen erfüllen, um sich in Großbritannien niederzulassen. Dazu gehören Sprachkenntnisse, Qualifikationen und ein Jobangebot.
Einwanderungspolitik und EU
Die britische Regierung verfolgt seit dem Brexit eine restriktivere Einwanderungspolitik. Sie zielt darauf ab, die Zahl der Einwanderer zu reduzieren und qualifizierte Fachkräfte anzuwerben.
EU-Bürger werden nun wie Drittstaatsangehörige behandelt. Sie müssen ein Visum beantragen und die Einwanderungsregeln erfüllen.
Das neue System bevorzugt hochqualifizierte Arbeitskräfte. Für bestimmte Berufe gibt es Ausnahmen und erleichterte Bedingungen.
Die Regierung plant, das jährliche Mindesteinkommen für Arbeitsvisa deutlich zu erhöhen. Dies könnte die Einwanderung weiter einschränken.
Trotz der strengeren Politik bleibt die Zuwanderung hoch. Besonders aus Nicht-EU-Ländern kommen viele Einwanderer nach Großbritannien.
Praktische Tipps für Auswanderer
Beim Umzug nach Großbritannien sind einige wichtige Schritte zu beachten. Zunächst sollten Auswanderer die Webseite Gov.uk konsultieren, um aktuelle Informationen zu Visa und Aufenthaltsbestimmungen zu erhalten.
Die Beherrschung der englischen Sprache ist für eine erfolgreiche Integration unerlässlich. Sprachkurse vor der Abreise können den Einstieg erleichtern.
Für die Beschäftigung in Großbritannien ist es ratsam, Zeugnisse wie das Abitur übersetzen und beglaubigen zu lassen. Dies gilt auch für Qualifikationen in Bereichen wie Landwirtschaft oder Technologie.
Eine frühzeitige Wohnungssuche ist empfehlenswert. Hierbei sollten Faktoren wie Nahverkehrsanbindung und Sicherheit berücksichtigt werden.
Ein britisches Bankkonto erleichtert finanzielle Transaktionen. Die Eröffnung sollte möglichst zeitnah nach der Ankunft erfolgen.
Die Anmeldung beim National Health Service (NHS) ist für die medizinische Versorgung wichtig. Auswanderer sollten sich über das lokale Gesundheitssystem informieren.
Vorsicht ist bei Kleinkriminalität geboten. In touristischen Gebieten sollte man besonders auf Taschendiebstähle achten.
Netzwerke aufzubauen kann den Start im neuen Land erleichtern. Lokale Vereine oder Expat-Gruppen bieten oft wertvolle Unterstützung.