Neue Möglichkeiten für Deutsche beim Auswandern nach England trotz Brexit ab 2024
Der Brexit hat die Auswanderung nach England für EU-Bürger verkompliziert, aber nicht unmöglich gemacht. Deutsche können weiterhin nach Großbritannien ziehen, müssen jedoch nun strengere Einwanderungsregeln beachten. Das neue Punktesystem und Visumspflicht stellen zusätzliche Hürden dar.
Trotz dieser Änderungen bleibt England ein attraktives Ziel für Auswanderer. Die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten, die englische Kultur und die malerische Landschaft locken weiterhin viele Deutsche an. London und andere Großstädte bieten ein pulsierendes Großstadtleben, während ländliche Regionen Ruhe und Idylle versprechen.
Die Auswanderung erfordert nun mehr Planung und Vorbereitung. Interessenten müssen sich mit den neuen Visa-Bestimmungen vertraut machen und ihre Qualifikationen dem Punktesystem anpassen. Eine gründliche Recherche zu Arbeitsmarkt, Wohnsituation und Lebenshaltungskosten ist unerlässlich für einen erfolgreichen Start im Vereinigten Königreich.
Brexit und Auswanderung
Der Brexit hat die Auswanderung nach England erheblich verändert. Seit dem EU-Austritt gelten neue Regeln für EU-Bürger, die ins Vereinigte Königreich ziehen möchten.
Die Freizügigkeit innerhalb der EU ist weggefallen. EU-Bürger benötigen nun ein Visum, um in Großbritannien zu leben und zu arbeiten. Dies macht den Umzug komplizierter, aber nicht unmöglich.
Trotz Brexit ist die Zuwanderung nach Großbritannien überraschend hoch geblieben. Laut Statistiken erreichte die Migration 2022 sogar ein Rekordniveau.
Für Auswanderer gibt es verschiedene Visa-Optionen:
Arbeitsvisum
Studienvisum
Familienvisum
Die Anforderungen variieren je nach Visumstyp. Faktoren wie Qualifikationen, Sprachkenntnisse und finanzielle Mittel spielen eine wichtige Rolle.
Die Zukunft der Migration nach Großbritannien bleibt ungewiss. Die Regierung passt die Einwanderungspolitik regelmäßig an. Potenzielle Auswanderer sollten sich über aktuelle Regelungen informieren.
Trotz Herausforderungen bietet England weiterhin Chancen für Zuwanderer. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind jedoch unerlässlich.
Visabestimmungen und Einwanderung
Seit dem Brexit gelten neue Regelungen für EU-Bürger, die nach England einwandern möchten. Ein punktebasiertes System bestimmt nun die Vergabe von Visa für Arbeit, Studium und andere Zwecke.
Allgemeine Visaregelungen nach Brexit
EU-Bürger benötigen für Kurzaufenthalte bis zu 6 Monaten kein Visum. Für längere Aufenthalte ist jedoch ein Visum erforderlich. Das Home Office verwaltet die Visavergabe über die Website gov.uk.
Das punktebasierte Einwanderungssystem bewertet Antragsteller nach verschiedenen Kriterien. Dazu gehören Sprachkenntnisse, Qualifikationen und Jobangebote.
Für Daueraufenthalte müssen Einwanderer zusätzliche Anforderungen erfüllen. Dies beinhaltet oft den Nachweis finanzieller Mittel und eine Krankenversicherung.
Arbeitsvisum und Skilled Worker Visa
Das Skilled Worker Visa ist die häufigste Option für qualifizierte Arbeitnehmer. Voraussetzungen sind:
Ein Jobangebot von einem zugelassenen Arbeitgeber
Englischkenntnisse auf B1-Niveau
Ein Mindestgehalt von £26.200 pro Jahr (kann je nach Beruf variieren)
Antragsteller müssen mindestens 70 Punkte erreichen. Punkte gibt es für Qualifikationen, Gehalt und Mangelberufe.
Für besonders qualifizierte Fachkräfte existiert das Global Talent Visa. Es ermöglicht die Einreise ohne Jobangebot in bestimmten Bereichen wie Wissenschaft oder Kunst.
Studenten und Studienvisum
Studenten benötigen ein Student Visa für ein Vollzeitstudium in England. Voraussetzungen sind:
Zulassung an einer anerkannten Bildungseinrichtung
Ausreichende Englischkenntnisse
Nachweis finanzieller Mittel für Studiengebühren und Lebenshaltungskosten
Die maximale Studiendauer beträgt normalerweise 5 Jahre für Bachelor- und 4 Jahre für Master-Studiengänge.
Nach dem Abschluss können Absolventen ein Graduate Visa beantragen. Es ermöglicht einen zweijährigen Arbeitsaufenthalt ohne Sponsoring.
Gesundheitswesen und Health and Care Visa
Für Fachkräfte im Gesundheits- und Pflegebereich gibt es das Health and Care Visa. Es bietet vergünstigte Gebühren und schnellere Bearbeitung.
Bewerber müssen:
Ein Jobangebot im NHS oder Sozialwesen haben
Die erforderlichen Qualifikationen besitzen
Englisch auf B1-Niveau sprechen
Das Visum gilt für bis zu 5 Jahre und kann verlängert werden. Familienangehörige dürfen mitreisen und arbeiten.
Dieses Visum ermöglicht auch einen schnelleren Weg zur dauerhaften Niederlassung in England.
Arbeitsmarkt und Fachkräfte
Der britische Arbeitsmarkt steht vor Herausforderungen und bietet gleichzeitig Chancen für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland. Die Einwanderungspolitik und der Fachkräftemangel spielen eine entscheidende Rolle.
Fachkräftemangel und Einwanderung
Großbritannien kämpft mit einem erheblichen Fachkräftemangel in verschiedenen Bereichen. Trotz des Brexits zieht das Land weiterhin viele Zuwanderer an, insbesondere aus Nicht-EU-Ländern. Die britische Regierung hat die Einwanderungsregeln angepasst, um den Mangel zu beheben.
Internationale Masterstudierende erhalten Arbeitsvisa, um den Fachkräftemangel zu lindern. Dies führt jedoch teilweise zu Missbrauch, den die Regierung zu kontrollieren versucht.
Arbeitsangebote und Bedarf an Fachkräften
Der Arbeitsmarkt in Großbritannien bietet zahlreiche Möglichkeiten für qualifizierte Arbeitskräfte. Besonders gefragt sind Fachleute in Bereichen wie Gesundheitswesen, IT und Ingenieurwesen.
Um ein Arbeitsvisum zu erhalten, müssen Bewerber ein Stellenangebot mit einem Mindestgehalt von 38.700 Pfund vorweisen. Diese Regelung zielt darauf ab, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und gleichzeitig den inländischen Arbeitsmarkt zu schützen.
Für Sektoren mit akutem Personalmangel gibt es Sonderbewilligungen. Dies ermöglicht es Unternehmen, gezielt ausländische Fachkräfte zu rekrutieren und Lücken im Arbeitsmarkt zu schließen.
Leben in Großbritannien
Das Leben in Großbritannien bietet eine Mischung aus Tradition und Moderne. Die britische Kultur prägt den Alltag, während das Bildungssystem und regionale Besonderheiten das Leben beeinflussen.
Alltag und Integration
Der britische Alltag ist von Höflichkeit und Understatement geprägt. Smalltalk über das Wetter ist üblich und hilft bei der Integration. Tee trinken ist eine wichtige soziale Aktivität.
Pubs spielen eine zentrale Rolle im sozialen Leben. Sie sind beliebte Treffpunkte zum Essen, Trinken und Unterhalten.
Der öffentliche Nahverkehr in Großstädten ist gut ausgebaut. In ländlichen Gebieten ist ein Auto oft notwendig.
Die britische Küche hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Neben traditionellen Gerichten wie Fish and Chips gibt es eine vielfältige internationale Gastronomie.
Bildungswesen und Privatschulen
Das britische Bildungssystem genießt weltweit einen guten Ruf. Es gliedert sich in staatliche und private Schulen.
Staatliche Schulen sind kostenlos und folgen dem nationalen Lehrplan. Die Qualität variiert je nach Region und Schule.
Privatschulen, auch "Public Schools" genannt, sind kostenpflichtig und oft sehr renommiert. Sie bieten oft exzellente Bildung und gute Kontakte.
Universitäten wie Oxford und Cambridge zählen zu den besten weltweit. Studiengebühren sind hoch, aber es gibt Stipendienmöglichkeiten.
Regionale Unterschiede: von London bis Cornwall
London ist eine pulsierende Weltmetropole mit vielfältigen Kulturen und Karrieremöglichkeiten. Die Lebenshaltungskosten sind sehr hoch.
Der Norden Englands ist oft günstiger und bietet eine starke regionale Identität. Städte wie Manchester und Liverpool haben sich zu kreativen Zentren entwickelt.
Cornwall im Südwesten besticht durch malerische Küsten und ein entspannteres Lebensgefühl. Die Region ist bei Touristen und Rentnern beliebt.
Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Kulturen und Traditionen. Sie bieten eine Alternative zum englischen Lebensstil.
Wirtschaftliche Perspektiven
Großbritanniens Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Neuausrichtung nach dem Brexit. Die veränderten Handelsbeziehungen und Regulierungen bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Unternehmen und Investoren.
Start-ups und Wachstumsmöglichkeiten
Trotz Brexit bleibt Großbritannien ein attraktiver Standort für Start-ups. London behält seine Position als führendes Technologiezentrum Europas. Fintech-Unternehmen profitieren von der etablierten Finanzinfrastruktur.
Die britische Regierung fördert Innovationen durch Steuererleichterungen und spezielle Visa-Programme für Fachkräfte. Dies zieht talentierte Unternehmer aus der ganzen Welt an.
Branchen wie künstliche Intelligenz, Biotech und erneuerbare Energien bieten vielversprechende Wachstumschancen. Start-ups in diesen Bereichen können von staatlichen Förderprogrammen und einem gut ausgebildeten Arbeitskräftepool profitieren.
Großbritanniens Rolle in der globalen Wirtschaft nach dem Brexit
Nach dem EU-Austritt positioniert sich Großbritannien als unabhängiger globaler Handelspartner. Das Land schließt neue Freihandelsabkommen, um den Zugang zu internationalen Märkten zu sichern.
Die Finanzbranche bleibt ein Eckpfeiler der britischen Wirtschaft. London behauptet sich weiterhin als globales Finanzzentrum, trotz Verlagerungen einiger Aktivitäten in die EU.
Die Nettozuwanderung spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft. Neue Einwanderungsregeln zielen darauf ab, hochqualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und den Fachkräftemangel in Schlüsselsektoren zu bekämpfen.
Großbritannien investiert verstärkt in Forschung und Entwicklung, um seine Wettbewerbsfähigkeit in Zukunftstechnologien zu stärken. Dies soll die Position des Landes in der globalen Wirtschaft langfristig sichern.
Bildung und Forschung
Der Brexit hat erhebliche Auswirkungen auf Bildung und Forschung in Großbritannien. Die Veränderungen betreffen Universitäten, Wissenschaftler und Studenten gleichermaßen.
Universitäten und internationale Wissenschaftler
Britische Universitäten verzeichnen einen Rückgang internationaler Studierender und Wissenschaftler. EU-Bürger benötigen nun ein Visum für Studium oder Forschung in Großbritannien. Die Studiengebühren für EU-Studenten sind gestiegen.
Viele Hochschulen bemühen sich um neue Partnerschaften außerhalb der EU. Sie werben verstärkt um Studierende aus Nicht-EU-Ländern. Einige Universitäten eröffnen Zweigstellen in EU-Staaten, um EU-Fördergelder zu erhalten.
Für Wissenschaftler aus der EU ist die Arbeit in Großbritannien komplizierter geworden. Sie müssen nun ein Arbeitsvisum beantragen. Dies führt zu einem Rückgang europäischer Forscher an britischen Institutionen.
Forschungszusammenarbeit und Austausch
Die Forschungskooperation zwischen Großbritannien und der EU hat sich verändert. Britische Forscher haben keinen automatischen Zugang mehr zu EU-Förderprogrammen wie Horizon Europe.
Neue bilaterale Abkommen sollen die Zusammenarbeit fortführen. Großbritannien investiert in eigene Forschungsprogramme als Alternative zu EU-Projekten. Der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern wird durch neue Visa-Regelungen erschwert.
Einige Forschungsbereiche, wie Klimawissenschaften und Medizin, leiden besonders unter dem reduzierten Austausch. Britische Universitäten suchen verstärkt nach Kooperationspartnern außerhalb der EU.
Migrationspolitik und gesellschaftliche Debatten
Die britische Migrationspolitik hat sich seit dem Brexit stark verändert. Neue Gesetze und Abkommen wurden eingeführt, während die Zuwanderung aus verschiedenen Ländern zunahm.
Politische Entwicklungen und Akteure
Boris Johnson setzte nach dem Brexit auf ein punktebasiertes Einwanderungssystem. Dieses sollte qualifizierte Arbeitskräfte anziehen und gleichzeitig die Gesamtzuwanderung reduzieren.
Suella Braverman, als Innenministerin, verfolgte einen noch härteren Kurs. Sie plädierte für strikte Einwanderungskontrollen und die konsequente Abschiebung illegaler Einwanderer.
Trotz dieser Maßnahmen erreichte die Netto-Zuwanderung 2022 einen Rekordwert. Dies führte zu heftigen Debatten in der Gesellschaft und im Parlament.
Die Regierung steht unter Druck, das Versprechen einer reduzierten Einwanderung einzulösen. Gleichzeitig warnen Wirtschaftsverbände vor einem Fachkräftemangel.
Migration aus Ukraina und Hongkong
Der Krieg in der Ukraine führte zu einer Welle der Solidarität. Großbritannien öffnete seine Grenzen für ukrainische Flüchtlinge.
Ein spezielles Visumprogramm wurde eingeführt. Es ermöglichte Ukrainern, bei britischen Gastfamilien zu leben und zu arbeiten.
Auch Hongkonger erhielten erleichterten Zugang. Nach der Einführung des umstrittenen Sicherheitsgesetzes bot Großbritannien ihnen einen Weg zur Staatsbürgerschaft.
Diese Entwicklungen trugen zum Anstieg der Gesamtzuwanderung bei. Sie zeigten aber auch die Flexibilität der britischen Migrationspolitik in Krisensituationen.
Asylpolitik und internationale Beziehungen mit Ruanda
Die britische Regierung schloss ein umstrittenes Abkommen mit Ruanda. Dieses sieht vor, Asylsuchende zur Bearbeitung ihrer Anträge nach Ruanda zu schicken.
Das Vorhaben stieß auf heftige Kritik von Menschenrechtsorganisationen. Sie sehen darin einen Verstoß gegen internationales Recht.
Mehrere Gerichte stoppten bisher die Umsetzung des Plans. Die Regierung hält jedoch an dem Vorhaben fest und plant Berufung einzulegen.
Diese Politik zeigt den Wunsch, die Zahl der Asylsuchenden zu reduzieren. Sie hat jedoch zu Spannungen mit internationalen Partnern und der EU geführt.
Lebensqualität und Soziales
England bietet trotz Brexit weiterhin eine hohe Lebensqualität und gut ausgebaute soziale Dienste. Das Gesundheitssystem und der Tourismus tragen maßgeblich zum Lebensstandard bei.
Gesundheitswesen und soziale Dienste
Der National Health Service (NHS) ist das öffentliche Gesundheitssystem Englands. Es bietet allen legalen Einwohnern kostenlose medizinische Versorgung.
Auswanderer müssen sich für den NHS registrieren. Die Wartezeiten für nicht dringende Behandlungen können länger sein als in Deutschland.
Soziale Dienste umfassen Unterstützung für Senioren, Menschen mit Behinderungen und Familien. Diese Leistungen variieren je nach Region und persönlichen Umständen.
Private Krankenversicherungen sind eine Option für schnelleren Zugang zu Spezialisten. Sie ergänzen oft die NHS-Versorgung.
Tourismus und Lebensstandard
England ist ein beliebtes Reiseziel mit vielfältigen Attraktionen. Historische Städte, malerische Landschaften und kulturelle Angebote locken Touristen an.
Der Lebensstandard in England ist generell hoch, variiert aber regional stark. Großstädte wie London bieten viele Möglichkeiten, sind aber teurer.
In ländlichen Gebieten ist das Leben oft günstiger, mit weniger Jobmöglichkeiten. Die Work-Life-Balance wird in England geschätzt.
Der Brexit hat den Tourismus beeinflusst. EU-Bürger benötigen nun einen Reisepass für die Einreise. Längere Aufenthalte erfordern ein Visum.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Auswanderung nach England trotz Brexit bleibt für viele Deutsche eine attraktive Option. Trotz anfänglicher Befürchtungen hat sich die Zuwanderung nach Großbritannien auf einem hohen Niveau stabilisiert.
Die britische Regierung hat neue Einwanderungsregeln eingeführt, die qualifizierte Fachkräfte bevorzugen. Dies eröffnet Chancen für gut ausgebildete deutsche Auswanderer in verschiedenen Branchen.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit sind weiterhin spürbar. Dennoch bietet der britische Arbeitsmarkt in einigen Sektoren gute Perspektiven für ausländische Arbeitskräfte.
Für EU-Bürger gelten nun strengere Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind daher unerlässlich.
Die zukünftige Entwicklung der deutsch-britischen Beziehungen wird die Rahmenbedingungen für Auswanderer weiter beeinflussen. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bleiben wichtige Eigenschaften für eine erfolgreiche Integration.
Trotz Herausforderungen bietet Großbritannien weiterhin vielfältige Möglichkeiten für deutsche Auswanderer. Eine realistische Einschätzung der persönlichen Situation und der Arbeitsmarktlage ist entscheidend für den Erfolg.