Free Cities: Dienstleistung statt Steuern bezahlen
Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Kapitalertragsteuer - für Unternehmer kann die Steuerlast nahezu erdrückend sein. Doch auch Privatleute müssen mit der Einkommensteuer einen guten Teil ihrer Einkünfte abgeben. Ganz anders könnte dies in Free Cities aussehen, in Freien Privatstädten.
Das libertäre System beschreibt der Jurist und Unternehmer Titus Gebel in der aktuellen Ausgabe des Perspektive Ausland Podcasts. Hierin erklärt er, dass Free Cities wie ein kommerzielles Unternehmen funktionieren. Statt einer hohen Steuerlast gibt es dabei eine festgelegte Jahresgebühr.
Ein Staat, der von oben herab regiert, ist damit also nicht mehr gegeben, ein kostenintensiver Staatsapparat nicht notwendig. Stattdessen werden die Free Cities von einem privatwirtschaftlichen Unternehmen geführt.
Bürgervertrag und Dienstleistungs-Verhältnis als Basis
Grundlage des Zusammenlebens in einer Freien Privatstadt ist der Bürgervertrag. Unternehmer oder Privatleute, die in der Freien Privatstadt wohnen oder arbeiten wollen, treten also in ein individuelles Vertragsverhältnis mit dem Unternehmen, das die Privatstadt betreibt.
Der Stadtbetreiber als Dienstleister verlangt vom Bürger eine feste Jahresgebühr, die mit rund 1.500 USD jährlich pro Person weit unter dem Betrag liegen dürfte, den Unternehmer und Angestellte üblicherweise im Jahr an Steuern zahlen. Zudem ist diese Jahresgebühr nicht willkürlich änderbar. Im Gegenzug zur Zahlung erhält der Bürger innere und äußere Sicherheit sowie einen Rechtsrahmen inklusive unabhängiger Streitschlichtung. Sämtliche weiteren Leistungen, beispielsweise in Form von Sozialleistungen, entfallen bzw. müssen privat vom Bürger geregelt werden. Dafür stehen ihm dadurch, dass es keine Steuerzahlungen gibt, aber auch entsprechende Mittel zur Verfügung.
Aufgezwungenen Mechanismen und “fertigen” Systemen ist der Bürger bei Gesundheits- und Altersvorsorge jedoch nicht unterworfen, sondern vollkommen frei in seinen Entscheidungen. Er sichert sich also selbst in Sachen Krankheitsfall und Ruhestand ab, kann dabei aber eben auch selbst entscheiden, welche Leistungen er genau erhalten möchte. Auch Bildung liegt in privater Hand.
Regulierungen auf dem freien Markt
Da die Free Cities von einem privaten Unternehmen geführt werden und der Bürger ein hohes Maß an Freiheit und Eigenverantwortlichkeit besitzt, ist von einem Gewinnstreben auf beiden Seiten auszugehen. Der Stadtbetreiber ist bemüht, seine Bürger zu halten und ihnen ein attraktives Produkt zu bieten. Anders als Politiker, die keine wirtschaftlichen Folgen bei Fehlentscheidungen zu spüren bekommen, muss er die Qualität seiner angebotenen Dienstleistungen sicherstellen.
Der Bürger wird ebenso bestrebt sein, seinen Lebensstandard (und seine Gewinne) zu maximieren. Damit wird automatisch der Verschwendung von Ressourcen vorgebeugt.
Das gesamte System reguliert sich nach dem Prinzip des freien Marktes selbst. Lösungen, die funktionieren, werden sich durchsetzen und ggf. optimiert werden. Lösungen und Aktivitäten, die sich als nicht gewinnbringend herausstellen, werden automatisch verworfen werden. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit und insgesamt zu einer besseren Lebensqualität.
Umsetzbar sind Free Cities bereits jetzt auf Grundlage territorialer Souveränität. Viele Länder schaffen innerhalb ihrer Staatsgrenzen Sonderverwaltungs- bzw. Sonderwirtschaftszonen mit eigenem steuerlichen und regulatorischen Rahmen. So ist in Honduras beispielsweise das Projekt ZEDE beschlossen worden. Später ruderte die Regierung wieder zurück. Dennoch entsteht im Rahmen einer damit verbundenen Vereinbarung auf der Insel Roatán das Projekt Próspera. Weitere Free Cities könnte es demnächst in Afrika geben.
Wo derartige Projekte im Entstehen sind, darüber informiert die Free Cities Foundation auf ihrer Webseite.
Wollen Sie wissen, wie Sie schon jetzt Steuern sparen oder als international aktiver Unternehmer, als Steuernomade oder Freiberufler ein Unternehmen in Großbritannien gründen können, beraten wir Sie gern ganz individuell. Vereinbaren Sie am besten einfach einen Termin!