Steuerzahler im Fokus der Überwachung? Digitale Daten schützen
Die Pflichten des Steuerzahlers und dessen Überwachung nimmt beständig zu. So gibt es immer mehr Kontrollinstrumente, die dem Fiskus zur Verfügung stehen und auch ehrliche Steuerzahler werden mit Adleraugen beäugt.
Bei der Kontrolle von Steuerzahlern können die Finanzbehörden durchaus auch auf private Daten zugreifen. Die Privatsphäre kann jedoch nicht nur durch die staatliche Überwachung bedroht sein, auch Big-Tech-Unternehmen und nicht zuletzt Hacker haben es mitunter leicht, an intime Daten auf Handy, Tablet oder PC zu gelangen. Wie präsent das Thema Privacy ist und warum jeder Einzelnen Schritte unternehmen sollte, um seine Daten zu schützen, erklärt Cyber-Security-Experte Chris Klein im aktuellen Podcast auf Perspektive Ausland.
Vollkommene Überwachung - Realität statt reiner Utopie
Überwachung auf Schritt und Tritt - was nach futuristischer Fiktion klingt, ist Alltag für die meisten Handy-Nutzer. Schon SIM-Karte, GPS und Gyrosensoren bieten die Voraussetzungen dafür, dass ein Mobiltelefon und mit ihm sein Nutzer ständig geortet werden kann. Herkömmliche Betriebssysteme tragen dazu bei, dass die Informationen von Nutzern gesammelt werden können und einige Apps vermitteln beständig Daten weiter. Diese werden teilweise weiterverkauft, beispielsweise zu Marketing-Zwecken. Die “Back Doors”, die schon von herkömmlichen Betriebssystemen aus bestehen, können aber auch Behörden und Hackern Zugriff verschaffen.
Eine erste Lösung, die Daten auf dem Smartphone wirkungsvoll zu schützen, fängt daher schon beim Betriebssystem an. Privacy-Experten wie Chris Klein empfehlen Handys mit speziell entwickelten Android-basierten Betriebssystemen, die kein “Hintertürchen” offenlassen. Die Verwendung spezieller Apps und vor allem die Vermeidung der Nutzung von Apps, die ständig Daten, wie zum Beispiel Umgebungsgeräusche, weitergeben, sind der nächste Schritt. Allem voran steht aber das Bewusstsein um die Bedeutung von Privacy.
“Ich habe nichts zu verbergen” - ein weit verbreiteter Irrtum
Zugegeben, das Smartphone und seine Daten zu schützen und die Nutzung von Internet, Tablet, ja sogar Haushaltsgeräten wie dem modernen Staubsauger, sicher zu gestalten, klingt aufwendig. Zum einen genügen allerdings mitunter schon wenige Minuten, um die Sicherheit der Daten zu erhöhen, zum anderen ist das Argument vieler, nichts zu verbergen zu haben, irrtümlich.
Selbst, wer sich nichts zuschulden kommen lässt, möchte nicht unbedingt, dass seine privaten Daten öffentlich werden. Private Daten und ihre Verbreitung können jedem schaden, schon allein, weil Auszüge aus Chatprotokollen und Co. mitunter völlig unterschiedliche Interpretationen zulassen und die eigene Person nicht unbedingt ins gewünschte Licht rücken.
Auch bei einer Steuerfahndung stehen elektronische Geräte hoch im Kurs. Über sie erlangen die Beamten Zugang nicht nur zu auf den ersten Blick steuerlich vermeintlichen Angaben. Auch sämtliche Bankverbindungen und Kontakte werden dabei offengelegt. Man muss nichts zu verbergen haben, um dabei ein ungutes Gefühl zu entwickeln.
Der allererste Schritt auf dem Weg zu mehr Privatsphäre ist also, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass Daten auf elektronischen Endgeräten keinesfalls privat bleiben. Statt den Kopf angesichts technischer Herausforderungen in den Sand zu stecken, empfiehlt es sich, ggf. gemeinsam mit Privacy-Experten, nach und nach die entsprechenden Geräte auf sicherere Versionen umzustellen und sichere Apps zu nutzen. Denn eines ist klar: Das Thema Privacy wird in den nächsten Jahren vermutlich an Brisanz gewinnen und der gläserne Bürger ist schon längst keine Zukunftsmusik mehr.
Weitere Informationen zu diesem und vielen weiteren interessanten Themen finden Sie im Perspektive Ausland Podcast. Zieht es Sie ins Ausland, finden Sie zudem auf wohnsitzausland.com und auslandsunternehmen.com spannende Artikel.
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