Auswandern nach England ohne Ausbildung eröffnet neue Möglichkeiten im Post-Brexit-Zeitalter
Auswandern nach England ohne Ausbildung ist eine Herausforderung, aber nicht unmöglich. Seit dem Brexit gelten neue Regeln für EU-Bürger, die im Vereinigten Königreich leben und arbeiten möchten. Das punktebasierte Einwanderungssystem erfordert in der Regel eine Jobzusage und bestimmte Qualifikationen.
Trotzdem gibt es Möglichkeiten für Menschen ohne formale Ausbildung, den Traum vom Leben in England zu verwirklichen. Saisonarbeit, Au-pair-Tätigkeiten oder Sprachkurse können als Einstieg dienen. Der Umzug nach Großbritannien erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung.
Wer in England Fuß fassen möchte, sollte sich über die aktuellen Einwanderungsbestimmungen, Arbeitsmarktchancen und Lebenshaltungskosten informieren. Gute Englischkenntnisse und Flexibilität sind entscheidende Vorteile bei der Jobsuche und Integration in die britische Gesellschaft.
Grundvoraussetzungen für die Auswanderung ohne Ausbildung
Die Auswanderung nach England ohne formale Ausbildung erfordert sorgfältige Vorbereitung und Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen. Sprachkenntnisse und eine realistische Einschätzung der Arbeitsmöglichkeiten sind entscheidend für den Erfolg.
Wichtige Rechtsinformationen
Seit dem Brexit gelten für EU-Bürger neue Einreisebestimmungen. Ein gültiger Reisepass ist Pflicht. Für Aufenthalte über 6 Monate ist ein Visum erforderlich.
Die Einreise mit dem Personalausweis ist nicht mehr möglich. Auswanderer sollten sich frühzeitig über aktuelle Regelungen informieren.
Das britische Einwanderungssystem basiert auf Punkten. Faktoren wie Sprachkenntnisse, Qualifikationen und Jobangebote spielen eine Rolle.
Übersicht der Visabestimmungen
Für eine dauerhafte Auswanderung kommen verschiedene Visa in Frage:
Skilled Worker Visa: Für qualifizierte Arbeitskräfte mit Jobangebot
Start-up Visa: Für Unternehmensgründer
Global Talent Visa: Für Talente in bestimmten Bereichen
Ohne Ausbildung ist das Skilled Worker Visa schwierig zu erhalten. Alternative Wege sind Work and Travel oder Au-pair-Programme.
Die Visagebühren variieren je nach Typ und Dauer. Eine Krankenversicherung ist Pflicht.
Erwerb der Englischen Sprachkenntnisse
Gute Englischkenntnisse sind für eine erfolgreiche Auswanderung unerlässlich. Das erforderliche Sprachniveau hängt vom Visum ab.
Für die meisten Visa ist mindestens Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens nötig. Einige Visa verlangen B2 oder höher.
Sprachkurse in Deutschland oder England helfen bei der Vorbereitung. Online-Ressourcen und Sprachlern-Apps bieten flexible Lernmöglichkeiten.
Ein anerkannter Sprachtest wie IELTS oder TOEFL ist oft Voraussetzung für die Visabeantragung.
Arbeiten in England ohne Ausbildung
Ohne formale Ausbildung sind die Jobaussichten in England begrenzt. Folgende Bereiche bieten Möglichkeiten:
Gastgewerbe (Restaurants, Hotels)
Einzelhandel
Landwirtschaft (Saisonarbeit)
Baugewerbe
Praktische Fähigkeiten und Berufserfahrung können formale Qualifikationen teilweise ersetzen. Englischkenntnisse sind entscheidend für den Bewerbungserfolg.
Netzwerken und Kontakte knüpfen erhöhen die Chancen. Jobportale und Zeitarbeitsfirmen sind gute Anlaufstellen für die Jobsuche.
Der Einwanderungsprozess nach dem Brexit
Der Brexit hat den Einwanderungsprozess nach England grundlegend verändert. EU-Bürger benötigen nun ein Visum für einen langfristigen Aufenthalt. Das neue System stellt neue Anforderungen an Einwanderer ohne Ausbildung.
Veränderte Bedingungen seit Brexit
Seit dem 31. Dezember 2020 gilt in England ein punktebasiertes Einwanderungssystem. EU-Bürger haben keinen automatischen Anspruch mehr auf Freizügigkeit. Für die Einwanderung sind nun bestimmte Kriterien zu erfüllen:
Jobangebot eines zugelassenen Arbeitgebers
Englischkenntnisse auf B1-Niveau
Mindestgehalt von £25.600 pro Jahr
Ausnahmen gelten für Mangelberufe. Ohne Ausbildung ist die Einwanderung deutlich erschwert. Saisonarbeit in der Landwirtschaft bleibt möglich. Studenten benötigen ein Studentenvisum.
Brexit-Einfluss auf den Aufenthaltsstatus
EU-Bürger, die vor dem 31. Dezember 2020 in England lebten, konnten den "Settled Status" beantragen. Dieser sichert dauerhaftes Aufenthaltsrecht. Neuankömmlinge müssen ein Visum beantragen:
Skilled Worker Visa für qualifizierte Arbeitskräfte
Intra-Company Transfer für Firmenentsendungen
Innovator Visa für Unternehmensgründer
Die Visagebühren betragen je nach Kategorie zwischen £610 und £1.408. Hinzu kommt eine jährliche Gesundheitsabgabe von £624. Der Aufenthaltsstatus muss regelmäßig verlängert werden.
Arbeitsmöglichkeiten und Jobsuche in England
Der englische Arbeitsmarkt bietet vielfältige Chancen für Fachkräfte ohne formale Ausbildung. Verschiedene Branchen suchen händeringend nach motivierten Arbeitskräften. Die Jobsuche erfolgt oft über spezielle Online-Portale und Netzwerke.
Branchen mit hoher Nachfrage an Fachkräfte ohne formale Ausbildung
Die Gastronomie und Hotellerie stellen häufig ungelernte Kräfte ein. Restaurants, Pubs und Hotels suchen regelmäßig nach Service- und Küchenpersonal. Im Einzelhandel gibt es ebenfalls gute Chancen für Quereinsteiger.
Der Bausektor bietet Arbeitsmöglichkeiten für Helfer auf Baustellen. Auch die Logistikbranche sucht oft Lagerarbeiter und Fahrer.
Start-ups in Technologiezentren wie London oder Manchester stellen gelegentlich Mitarbeiter ohne formale Qualifikation ein, wenn diese die nötigen Fähigkeiten mitbringen.
Für alle Jobs ist eine gültige Arbeitserlaubnis und eine National Insurance Number erforderlich.
Jobbörsen und Stellensuche
Die Jobsuche in England erfolgt hauptsächlich online. Große Jobportale wie Indeed, Reed oder Monster sind gute Anlaufstellen. Sie bieten eine Vielzahl von Stellenanzeigen in verschiedenen Branchen und Regionen.
LinkedIn spielt eine wichtige Rolle bei der Vernetzung und Jobsuche. Ein gut gepflegtes Profil kann Türen öffnen.
Lokale Jobbörsen und Zeitungen inserieren oft Stellen für ungelernte Kräfte. In Großstädten wie London gibt es zudem spezielle Agenturen für Gelegenheitsjobs.
Networking ist in England sehr wichtig. Kontakte zu knüpfen und zu pflegen kann entscheidend für den Erfolg bei der Jobsuche sein.
Lebensverhältnisse in England
England bietet vielfältige Lebensbedingungen, die von pulsierenden Großstädten bis hin zu idyllischen Landschaften reichen. Das Gesundheitssystem, die Lebensqualität und die kulturelle Integration spielen eine wichtige Rolle für Auswanderer.
Vor- und Nachteile des Lebens in Großstädten wie London
London, als Metropole Englands, zieht viele Auswanderer an. Die Stadt bietet zahlreiche Jobmöglichkeiten und ein reichhaltiges kulturelles Angebot. Museen, Theater und Restaurants sind in Hülle und Fülle vorhanden.
Allerdings hat das Leben in der Hauptstadt auch seine Schattenseiten. Die Lebenshaltungskosten sind hoch, insbesondere die Mieten. Der Wohnraum ist oft begrenzt und teuer.
Der öffentliche Nahverkehr ist gut ausgebaut, aber zu Stoßzeiten überfüllt. Die Luftqualität kann in manchen Gegenden problematisch sein. Trotzdem schätzen viele die Vielfalt und Dynamik der Stadt.
Gesundheitsversorgung im Vereinigten Königreich
Das britische Gesundheitssystem, der National Health Service (NHS), bietet allen legalen Einwohnern eine kostenlose Grundversorgung. Hausärzte sind die erste Anlaufstelle für medizinische Probleme.
Wartezeiten für Facharzttermine oder nicht dringende Operationen können lang sein. Private Krankenversicherungen sind eine Option für schnelleren Zugang zu Behandlungen.
Die Qualität der medizinischen Versorgung ist generell gut. In ländlichen Gebieten kann die Erreichbarkeit von Spezialisten eingeschränkt sein. Apotheken sind weit verbreitet und bieten oft zusätzliche Gesundheitsdienstleistungen an.
Lebensqualität und kulturelle Integration
Die Lebensqualität in England variiert je nach Region. Kleinere Städte und ländliche Gebiete bieten oft eine ruhigere Umgebung und niedrigere Lebenshaltungskosten als Großstädte.
Das Wetter in England ist mild, aber oft regnerisch und bewölkt. Dies kann für manche Auswanderer eine Umstellung bedeuten. Die Briten sind für ihre Höflichkeit und ihren trockenen Humor bekannt.
Kulturelle Unterschiede zeigen sich im Alltagsleben. Pünktlichkeit wird geschätzt, Small Talk ist üblich. Pub-Kultur und Teetime sind wichtige soziale Aspekte. Sportveranstaltungen, besonders Fußball, spielen eine große Rolle in der Gesellschaft.
Die Integration wird durch Sprachkenntnisse erleichtert. Viele Städte sind multikulturell, was die Eingliederung für Auswanderer oft vereinfacht. Engagement in lokalen Gemeinschaften kann den Integrationsprozess beschleunigen.
Praktische Hinweise für den Umzug nach England
Der Umzug nach England erfordert sorgfältige Planung und die Erledigung wichtiger bürokratischer Schritte. Eine gute Vorbereitung erleichtert den Start im neuen Land erheblich.
Planung und Umsetzung des Umzugs
Die Wohnungssuche sollte frühzeitig beginnen. Populäre Websites wie Rightmove oder Zoopla bieten einen guten Überblick über den Immobilienmarkt.
Für den Transport von Möbeln und persönlichen Gegenständen empfiehlt sich die Beauftragung einer spezialisierten Umzugsfirma. Diese kennt die Zollbestimmungen und kann den Prozess vereinfachen.
Es ist ratsam, eine Checkliste für den Umzug zu erstellen. Wichtige Punkte sind:
Kündigung von Verträgen in Deutschland
Abmeldung beim Einwohnermeldeamt
Nachsendeauftrag für die Post
Terminvereinbarung mit Umzugsunternehmen
Anmeldung und bürokratische Schritte
Nach der Ankunft in England ist die Beantragung einer National Insurance Number (NIN) essentiell. Sie wird für Arbeit und Steuerzwecke benötigt.
Die Anmeldung beim lokalen Gesundheitssystem (NHS) sollte zeitnah erfolgen. Ein Termin bei einem General Practitioner (GP) ist dafür notwendig.
Die Eröffnung eines englischen Bankkontos erleichtert den Alltag. Dafür werden meist folgende Dokumente benötigt:
Gültiger Reisepass
Mietvertrag oder Stromrechnung als Adressnachweis
Arbeitsvertrag oder Studienbescheinigung
Die Ummeldung des Führerscheins sollte innerhalb eines Jahres erfolgen.
Bildung und Weiterentwicklung
England bietet vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung und beruflichen Entwicklung. Auch ohne formale Ausbildung können Einwanderer ihre Qualifikationen verbessern und neue Fähigkeiten erwerben.
Bildungsmöglichkeiten für Erwachsene
Volkshochschulen und Bildungszentren in England bieten zahlreiche Kurse für Erwachsene an. Diese reichen von Sprachkursen bis hin zu berufsbezogenen Qualifikationen. Viele dieser Angebote sind kostenlos oder stark vergünstigt.
Abendschulen ermöglichen es, Schulabschlüsse nachzuholen. Dies kann für die berufliche Weiterentwicklung sehr wertvoll sein.
Einige Universitäten bieten spezielle Programme für Erwachsene ohne formale Qualifikationen an. Diese "Access Courses" bereiten auf ein Studium vor.
Umschulungen und zusätzliche Qualifikationen
Berufsbildende Colleges in England bieten eine Vielzahl von Umschulungsmöglichkeiten. Diese sind oft praxisorientiert und auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmt.
Viele Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter bei Weiterbildungen. Dies kann von kurzen Schulungen bis hin zu längerfristigen Qualifizierungsmaßnahmen reichen.
Zertifizierte Online-Kurse gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen flexibles Lernen neben dem Beruf und sind oft international anerkannt.
Für bestimmte Berufe sind spezielle Lizenzen oder Zertifikate erforderlich. Diese können durch gezielte Schulungen erworben werden.