Das neue FIG-Regime: Ersatz für den Non-Dom-Status im Vereinigten Königreich ab 2025

4 Jahre steuerfreie Auslandseinkünfte für alle Neuankömmlinge im UK: Das verspricht das neue UK FIG Regime, das an April 2025 den Non Dom Status ersetzen wird.

Das Vereinigte Königreich plant eine bedeutende Änderung seines Steuersystems für im Land ansässige Personen mit ausländischem Domizil. Ab dem 6. April 2025 wird der bestehende Non-Dom-Status abgeschafft und durch ein neues Regime ersetzt, das als "Foreign Income and Gains" (FIG) Regime bezeichnet wird. Diese Änderung wird weitreichende Auswirkungen auf die Besteuerung von vermögenden Einzelpersonen und internationalen Investoren haben, die im Vereinigten Königreich leben oder dorthin ziehen möchten.

Das aktuelle Non-Dom-System

Das derzeitige Non-Dom-System erlaubt es Personen mit ausländischem Domizil, die im Vereinigten Königreich ansässig sind, nur auf ihr britisches Einkommen und ihre britischen Kapitalgewinne Steuern zu zahlen, während ausländisches Einkommen und ausländische Gewinne nur besteuert werden, wenn sie in das Vereinigte Königreich überwiesen werden. Dieses System war lange Zeit ein Anreiz für wohlhabende Ausländer, sich im Vereinigten Königreich niederzulassen.

Kernpunkte des neuen FIG-Regimes

Das neue FIG-Regime wird ab dem 6. April 2025 in Kraft treten und bringt grundlegende Änderungen mit sich. Unter dem neuen System werden alle in Großbritannien ansässigen Personen grundsätzlich auf ihr weltweites Einkommen und ihre weltweiten Kapitalgewinne besteuert, unabhängig von ihrem Domizilstatus. Dies bedeutet eine signifikante Verschärfung der Steuerpflichten für viele Personen, die bisher vom Non-Dom-Status profitiert haben.

Die 4-Jahres-FIG-Regelung

Allerdings sieht das neue Regime auch eine Übergangsregelung vor. Personen, die zum Zeitpunkt der Einführung weniger als vier Steuerjahre im Vereinigten Königreich ansässig waren, können für eine begrenzte Zeit von einer Sonderregelung profitieren. Diese "4-Jahres-FIG-Regelung" erlaubt es Neuankömmlingen, für maximal vier Jahre weiterhin nur auf ihr britisches Einkommen und ihre britischen Kapitalgewinne Steuern zu zahlen, während ausländisches Einkommen und ausländische Gewinne nur bei Überweisung in das Vereinigte Königreich besteuert werden.

Auswirkungen auf Trusts

Ein wichtiger Aspekt des neuen Regimes ist die Behandlung von Trusts. Ab April 2025 werden die bisherigen Schutzmaßnahmen für Einkünfte und Gewinne aus Treuhandstrukturen, an denen der Settlor beteiligt ist, für alle Steuerzahler aufgehoben. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Steuerplanung vieler wohlhabender Einzelpersonen haben, die bisher Trusts zur Vermögensverwaltung genutzt haben.

Begründung der Regierung

Die britische Regierung argumentiert, dass diese Änderungen notwendig sind, um das Steuersystem fairer und einfacher zu gestalten. Sie betont, dass das neue Regime weiterhin Anreize für ausländische Investitionen und den Zuzug von Fachkräften bieten wird, gleichzeitig aber sicherstellt, dass alle, die von den Vorteilen des Lebens in Großbritannien profitieren, einen angemessenen Beitrag zum Steuersystem leisten.

Auswirkungen auf Betroffene

Für viele derzeitige Non-Doms und potenzielle Zuwanderer bedeutet diese Änderung, dass sie ihre Steuerplanung und finanziellen Arrangements überdenken müssen. Es wird erwartet, dass einige wohlhabende Einzelpersonen aufgrund dieser Änderungen einen Umzug in andere Länder mit günstigeren Steuerregimen in Betracht ziehen könnten. Andererseits könnte die neue 4-Jahres-FIG-Regelung für Neuankömmlinge immer noch einen attraktiven Anreiz darstellen, zumindest für einen begrenzten Zeitraum ins Vereinigte Königreich zu ziehen.

Folgen für Unternehmen und Arbeitgeber

Unternehmen und Arbeitgeber, die internationale Fachkräfte ins Vereinigte Königreich entsenden, müssen ebenfalls die Auswirkungen dieser Änderungen berücksichtigen. Die Vergütungspakete und Steuerausgleichsvereinbarungen für expatriierte Mitarbeiter könnten angepasst werden müssen, um die neuen steuerlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Empfehlungen für Betroffene

Finanzexperten und Steuerberater betonen die Notwendigkeit für betroffene Personen, frühzeitig zu handeln und ihre Steuerplanung an das neue Regime anzupassen. Dies könnte die Umstrukturierung von Vermögenswerten, die Überprüfung von Treuhandstrukturen und die Anpassung von Investitionsstrategien umfassen.

Ausblick und offene Fragen

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Details des neuen FIG-Regimes noch ausgearbeitet werden. Die britische Regierung hat angekündigt, dass sie in den kommenden Monaten weitere Einzelheiten und Leitlinien veröffentlichen wird. Betroffene Personen und ihre Berater sollten diese Entwicklungen genau verfolgen, um sicherzustellen, dass sie bestmöglich auf die bevorstehenden Änderungen vorbereitet sind.

Großbritanniens Attraktivität als Standort

Trotz der Abschaffung des Non-Dom-Status betont die britische Regierung, dass das Vereinigte Königreich weiterhin ein attraktiver Standort für internationale Investoren und Fachkräfte bleiben wird. Die Kombination aus einem stabilen rechtlichen Umfeld, einer dynamischen Wirtschaft und einer globalen Finanzmetropole wie London soll auch in Zukunft ausländische Talente und Investitionen anziehen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung des FIG-Regimes eine bedeutende Veränderung in der britischen Steuerlandschaft darstellt. Während es für viele derzeitige Non-Doms zu einer erhöhten Steuerlast führen wird, bietet es auch Chancen für eine gerechtere und transparentere Besteuerung. Die Übergangsregelung für Neuankömmlinge zeigt, dass das Vereinigte Königreich weiterhin offen für internationale Talente ist, wenn auch unter veränderten Bedingungen. Für Betroffene wird es entscheidend sein, sich frühzeitig mit den neuen Regelungen auseinanderzusetzen und ihre finanziellen Strategien entsprechend anzupassen.

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