Neue Betrugsmasche? HMRC warnt vor Kriminellen, die unverzügliche Zahlungen einfordern...

Seit Jahrzehnten bestehen die unterschiedlichsten Betrugsversuche und mit der fortschreitenden Digitalisierung erweitern sich die Möglichkeiten, gegen diese vorzugehen. Doch auch für Kriminelle eröffnen sich zunehmend neue Wege, im Internet illegale Machenschaften in die Welt zu setzen. Besonders gefährlich wird es, wenn die Täter an die eigenen persönlichen Kontaktdaten gelangen und sich so als vermeintlich bekannte Personen oder Behörden ausgeben.

Derzeit gibt es in ganz England zahlreiche Berichte über einen solchen Betrug und auch der HM Courts and Tribunals Service warnt vor dieser neuen potenziellen Gefahr. Die Straftäter behaupten, ein Gerichtsvollzieher des County Court zu sein und verlangen von den Betroffenen eine unverzügliche Zahlung eines Geldbetrags.

Doch wie genau funktioniert dieser neue Betrug und wie können Sie sich als Privatperson schützen? In diesem Blogartikel finden Sie die Antworten auf diese Fragen.

Wie die Betrüger versuchen an Ihr Geld zu kommen

Die britische Steuerbehörde HM Revenue and Customs ist nicht nur zahllosen Menschen im Vereinigten Königreich bei ihren Steuerangelegenheiten behilflich, sondern unternimmt auch Schritte, um die Bürger vor betrügerischen Aktivitäten zu schützen. Derzeit gehen beim HMRC beispielsweise immer wieder Meldungen über eine neue Betrugsmasche ein, bei der Personen mit einer ausgeklügelten Masche per E-Mail und Telefon aufgefordert werden, einen gewissen Geldbetrag zu begleichen.

In einem Fallbeispiel stellte sich die Situation wie folgt dar: Eine Person gibt sich als Mitarbeiter des HM Courts and Tribunal Service aus und behauptet, es ginge um Geld und einen angeblichen Rechtsfall. Der Betrüger täuscht vor, dass die betreffende Person noch Zahlungen schuldet und gibt sich als Gerichtsvollzieher aus. Oftmals wird der Name John Hutchinson angegeben, aber auch andere Personennamen wurden bereits genannt. Per E-Mail wird das Betrugsopfer dann zur sofortigen Zahlung des Geldes aufgefordert oder es werden ihm rechtliche Schritte angedroht.

Im Anschluss an die E-Mail folgt häufig ein Anruf, der von einem offiziellen Telefonanschluss zu kommen scheint. Anschließend fordern die Betrüger die sofortige Zahlung des Geldes, um die Pfändung von Waren zu vermeiden. Der HMRC warnt nun vor diesem Betrug und hat ein Beispiel für ein typisches Dokument veröffentlicht, das an eine der Betrugs-E-Mails angehängt ist. 

Dort heißt es (Originalsprache in Englisch): „Ich schreibe Ihnen, um Sie über unsere Anwesenheit bei der Zustellung und Eintragung eines Urteils des Bezirksgerichts zu informieren. Trotz mehrerer Versuche ist diese Angelegenheit nicht geklärt. Wir wurden angewiesen, den ausstehenden Betrag oder die beschlagnahmten Güter einschließlich der Fahrzeuge gemäß „Taking Control of Goods Regulations Act 2013“ einzuziehen. 

Um Gerichtsverfahren, Gerichtsurteile und Gerichtsvollziehergebühren zu vermeiden, ist eine sofortige Zahlung von 2.560 GBP erforderlich. Dies könnte innerhalb von 14-21 Tagen zurückgefordert werden, sollte die Entscheidung aufgehoben werden.“

Der Brief wirkt sehr professionell und ist mit dem offiziellen Logo des HM Courts and Tribunals Service, einer Anschrift und der Angabe eines Ansprechpartners gekennzeichnet, was auf viele Menschen sehr offiziell wirken könnte. Dennoch sind die Briefe nicht authentisch und keineswegs echt! Ein Gerichtsvollzieher wird nur dann eine Schuldeneintreibung veranlassen, wenn ein entsprechendes Urteil des Bezirksgerichts vorliegt. Zudem wird ein Gerichtsvollzieher weder anrufen noch E-Mails verschicken, in denen er Sie um die Zahlung von Geld bittet und auch wird er sich nicht mehrmals innerhalb kurzer Zeit melden.

Der HMRC ergreift neue Initiativen, um die Bürger zu schützen

HMRC leitet nun eine Reihe neuer Maßnahmen ein, mit denen die Bürger vor neuen und bereits bekannten Betrugsmethoden geschützt werden sollen. So wurde beispielsweise ein Informationsblatt zum Thema "Echte Mitteilungen von Gerichtsvollziehern" zusammengestellt, das den Bürgern helfen soll, zwischen authentischen und gefälschten Mitteilungen zu unterscheiden. Darüber hinaus wurden weitere Orientierungshilfen herausgegeben, anhand derer festgestellt werden kann, ob eine Nachricht des Finanzamtes tatsächlich echt ist. Dazu gehören Mustertexte zu Steuergutschriften, dem Kindergeld, der Selbstveranlagung und einigen anderen Steuerthemen.

Außerdem können Personen, die der Ansicht sind, dass sie nichts falsch gemacht haben, direkt beim örtlichen Gericht nachfragen und um Auskunft bitten, ob es überhaupt einen Gerichtsprozess für sie gibt. 

Vergewissern Sie sich jedoch immer, dass Sie beim Anruf den Dienst "Find a Court or Tribunal" in Anspruch nehmen. So können Sie sicherstellen, dass die Telefonnummer des Gerichts auch wirklich die richtige ist. 

Zum besseren Schutz der Unwissenden wird auch in den sozialen Medien aktiv vor den neuen Betrügereien gewarnt. Allerdings erreichen diese Botschaften oft vor allem jüngere Menschen. Es ist daher ratsam, auch ältere Bekannte vor potenziellen Straftätern zu warnen und solide Aufklärung zu betreiben. Auf Dauer wird es wohl nur bedingt möglich sein, allen Betrügereien Einhalt zu gebieten, jedoch wird immer mehr dagegen unternommen, was es den Tätern zunehmend schwerer macht. 

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