UK-Verbraucher kaufen wieder mehr Konsumgüter

Zwei Drittel des britischen Bruttosozialproduktes hängen vom Einzelhandel ab. Die Umsatzdaten im Einzelhandel werden deswegen immer mit Spannung erwartet. Die neuesten Daten zum Verbraucherverhalten im U.K. zeigt, dass das Umsatzwachstum bei Konsumgütern im Juli auf dem höchsten Stand seit April 2011 war. Dieses Wachstum ist laut dem British Retail Consortium (BRC) hauptsächlich auf Preissenkungen zurückzuführen.

Unter Nichtberücksichtigung von Kraftstoff wuchs der jährliche Umsatz bei Verbrauchgütern im Juli um 2.5%, nachdem diese Wachstumsrate im Juni bei 1.5% lag. Das ist die höchste Wachstumrate in den letzten drei Monaten. Die gesamten Umsatzzahlen in den vergangenen drei Monaten zusammen waren nur 1.3% höher als in der gleichen Zeit leztes Jahr. Lebensmittel machten den größten Teil des Umsatzes aus. Schuhe und Kleidung profitierten am meisten von saisonbedingten Preisnachlässen.

Dennoch zeigten sich die Verbraucher verhalten, wenn es darum ging, teurere Waren, wie z.B. Schmuck zu kaufen. Der BRC Generaldirektor Stephen Robertson kommentierte entsprechend, dass diese bescheidenen Wachstumsraten eine Zeichen dafür sind, dass die Einzelhandelsbranche noch immer in einer schwierigen Phase sei. „Wenn man dabei die Inflationsrate mit einberechnet und die Tatsache, dass die Mehrwertsteuer im Januar um 2.5 % gestiegen ist, bedeuten diese Umsatzwachtumszahlen, dass die Leute weniger Konsumgüter kaufen als [ein Jahr] zuvor.“ sagte er.

Das BRC stellt keine Daten zum Stückvolumen im Einzelhandel zur Verfügung. Mit der derzeitigen Inflationsrate können diese jedoch als niedriger als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres geschätzt werden.

Wachstumsraten, die gleichgebliebene Verkaufsflächen vergleichen, d.h. die Neueröffnungen und Ladenschließungen ausschließen, zeigten eine jährliche Wachstumsrate von 0.6%. Diese Zahl war ebenfalls die höchste Wachstumsrate seit April. Im Juni zeigte diese Rate mit -0.6% eine Schrumpfung des Einzelhandels an.

Die erneuten Turbulenzen am Aktienmarkt könnten allerdings für eine neuerliche Verunsicherung der Verbraucher führen, so dass die Umsatzraten in der nahen Zukunft wieder niedriger sein könnten.

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